Motorradurlaub August 2010
Montag den 23.08.10 gegen 24 h wieder im Ruhrpott angekommen.
Alles ist gut verlaufen, nur eben etwas anders als geplant - macht aber nichts.
Spaß, ein Motorrad, gutes Wetter, klasse Straßen, gutes Essen und ein prima Zimmer - mehr brauchts nicht.
Nach dem Eifeltreffen in Berg hat es am Sonntag nur geregnet. Regen, Regen, Regen ohne Pause.
Da es mir auch gesundheitlich nicht ganz so gut ging entschlossen wir uns Nachmittags gegen 16 h die 150 Km in Richtung Heimat zu fahren.
Nach einer kurzen Zigarettenpause am Rastplatz Ohligser Heide in völlig durchnäßten Klamotten bei strömenden Regen noch 5 l Benzin nachgetankt und es ging auf die letzten Kilometer in Richtung Ruhrgebiet.
Ganz plötzlich ging es mir gesundheitlich wieder gut.
Nach einem starken Schmerz während der Fahrt war alles vorbei und das Stück Bratwurstpelle welches mich 22 Std. stark behinderte rutschte endlich von der Speiseröhre in den Magen. Gott sei dank.
Bin dann hinter dem Kollegen Ecki her bis nach Wattenscheiss .....äh, Wattenscheid gefahren und dort sofort mit einem kräftigen Schluck Cola getestet ob auch wirklich alles wieder frei war. Die Speiseröhre war frei.
Auf der überdachten Terrasse erstmal Pause gemacht, die Hanschuhe ausgewrungen, den linken Stiefel in dem das Wasser schwappte geleert, einen heissen Tee getrunken und dann beratschlagt wie der Urlaub noch zu retten ist.
Der Entschluß war mit einem Mietanhänger und Eckis Möhre die Fahrt in den Süden anzutreten.
Nach ein paar Telefonaten am Montag hatte ich dann endlich einen gebremsten Hänger mit 100 Km/h-Zulassung in Dortmund gefunden.
Ecki holte ihn ab, kam zu mir um die Honda aufzuladen und mein Gepäck zu verstauen.
Da der li. Stiefel und die Ärmel der Jacke noch nicht ganz trocken waren nahm ich gleich die Lederklamotten mit.
Platz spielte ja jetzt keine Rolle mehr.
Nachdem wir in Wattenscheiss ..... mhm, Bochum-Wattenscheid die Yamaha verladen und Eckis Klamotten verstaut hatten ging es endlich los.
Ab auf die 1.000 Km Tour über die Autobahnen ins Trentino zur Daria.
Nach geschlagenen 16 Std. mit vielen Rauch- u. Fresspausen kamen wir pünktlich zum Frühstück am Dienstag in Ischia an.
Klasse Wetter.
Die Motorräder abgeladen u. untergestellt, Anhänger und Auto geparkt, Klamotten in die Zimmer geschleppt und dann erstmal ein paar Stunden totmüde Mittagsschlaf gehalten.
Am späten Nachmittag dann zu unserer ersten Tour aufgebrochen.
Die Motorräder mußten betankt werden und dann eine kleine Runde "hinter dem Haus" von Levico-Therme die schönen Serpentinen zur Eingewöhnung zum Panarotta hoch.
Über Pergine Valsugana zurück nach Ischia.
Wie gesagt, eine kleine 78 Km Tour die es aber in sich hat. Kurven, Serpentinen, Kurven ohne Ende.
Sowas wünsche ich mir auch "hinter dem Haus".
So viele zusammenhängende Kurven und Serpentinen wie auf dieser kleinen Tour gibt es weder in der Eifel noch im Sauerland an einem Stück.
Man muß schon alle Kurven in unserer Heimat auf einer 500 Km-Tagestour zusammenzählen .....
Pünktlich zum guten Abendessen zurückgewesen und den Abend gemütlich bei Grappa für mich und Martini für Ecki ausklingen lassen.
Dabei die Tour für den nächsten Tag geplant.
Die Mittwochstour führte uns 300 km um den Calgonazzo und über den Monte Bondone zur Westküste des Gardasees rauf durch die schönen Schluchten und eng gewundenen Straßen nach Tremosine. Eine herrliche Strecke.
Auf kleinen Straßen wieder runter zum Gardasee um dann das Gebirge nach Storo hin zu überqueren.
Von Storo aus über Molina di Ledro, Riva del Garda und Trento zurück nach Ischia.
Es war schon lange nach Abendessenszeit, aber die Küche wartete auf uns. Danke.
Am Donnerstag den 19.08.2010 ging es dann auf die 407 km lange Stilfser Joch-Tour.
Nach 2001 und 2002 mußte ich dort endlich mal wieder hin.
Der Weg führte uns von Ischia über Trento, Taio und Meran zum Joch.
Angegast, abgehängt und die 48 Kehren rauf ........ geil. Pause, Aussicht genießen.
Dann ging es weiter über Bormio in Richtung Ponte di Legno über den schönen Gaviapass.
Kurz vorher mußten wir aber nochmal 15 Kilometer nach Bormio zurück um die Honda mit Super zu füttern. Es waren nur noch 2 l Benzin im Tank.
Eckis Yamsel bekam nur aus Sympathie ihr Kraftfutter aufgefüllt, denn nötig hatte sie es noch nicht.
Bei 4,25 l auf 100 Km kann man eigentlich gar nicht von Verbrauch bei der TDM reden was natürlich Wasser auf Eckis Mühlen war.
Bei seiner frotzelei bekam er immer wieder zu hören das auch Pferde in Wartestellung ständig etwas Futter brauchen ( 86 zu 152 PS ) und daher ein Durchschnittsverbrauch von 6 l nicht zuviel sei.
Endlich auf dem Gaviapass angekommen sah man von der Südseite hoch starken Nebel aufziehen. Die Straße abwärts war aber voll sichtbar und gut befahrbar.
Beeindruckend.
Da die Zeit unaufhörlich fortschritt mußte die geplante Tour mal wieder geändert werden und wir fuhren über Cles auf direktem Weg nach Trento und Ischia.
Natürlich kamen wir wieder zu spät .... aber die Küche .... Danke Daria.
Freitag ging es auf eine 268 Km Kurventour sondergleichen.
Über den Kaiserjägersteig ( fast vor der Haustür ), den Passo di Vezzena nach Valdestico, Folgaria runter nach Rovereto, rauf nach Vallarsa in Richtung Cogollo del Cengio, zurück wieder über den Passo di Vezzena und dem Kaiserjägersteig runter wieder nach Ischia.
Eine super Strecke.
Achja, diesmal waren wir fast pünktlich zur Futteraufnahme.
Samstag, den 21.08.2010 ging es wieder den Kaiserjägersteig rauf - ich finde den so gut .......
Dann durch Asiago gequält wo gerade Wochenmarkt war. Wo kamen bloß die vielen Menschen her?
Endlich weiter nach Gallio und Seren del Grappa, rauf zum Monte Grappa, Romano d`Ezzelino nach Conco.
Auf der Rückfahrt ersparte ich Ecki den Kaiserjägersteig und es ging über Vattaro um den Caldonazzo rum nach Ischia.
Das waren immerhin 290 Km und eine Hitze war es an diesem Tag - der Schweiß floß .....
Am Sonntag gab es unsere 241 Km Abschlußtour wieder zum Monte Bondone rauf, diesmal aber über die vielen Serpentinen der "Hauptstrecke" von Trento aus.
Wieder über Lagolo und Drena nach Arco.
Hier mußte ich unbedingt die enge Kurvenstrecke nach Ronzo-Chiemis rauf die mir seit 2005 in schöner Erinnerung geblieben ist.
Auf 3/4 der kurvigen Bergtour machten wir eine ausgedehnte Pause im Schatten und beobachteten in einer der Serpentinen die seltenen Dosen und Rollerfahrer die sich hupend und knatternd den Berg raufquälten.
Weiter ging es über Cimone, Aldeno und Trento noch zu einem Abstecher nach Seganzano und Bedollo wieder runter über Pergine Valsugana nach Ischia.
Am Montag, den 23.08.2010 war es dann soweit.
Mit Tränen in den Augen ging es an die Beladung des Hängers und die Räumung der Zimmer.
Etwas konnte meine Tränen aber unterdrücken, einmal das gute Wetter während der ganzen Woche, die schönen Touren, die herrlichen super ausgebauten Straßen
( Schlaglöcher oder Flickenteppiche gibt es nicht ), die gute Unterkunft und Verpflegung und das für mich hinterlegte kleine Fläschchen Grappa von Daria ..... Danke.
Nach einem wie immer gutem Frühstück ging es dann um 10:30 h los auf die lange, endlose Heimreise über die Dosenbahnen 3-er Länder.
Das Wetter wurde immer schlechter je weiter wir in Richtung Norden kamen und fand den Höhepunkt in einem Unwetter in einer Baustelle auf der A 3 noch vor Aschaffenburg.
Man, was kam da für ein Regen vom Himmel - das Wasser spritzte an der Autoseite fast einen Meter hoch. Dort auf dem Motorrad drin ......... besser gar nicht dran denken.
Gegen 24 h standen wir dann in Watten....scheid vor Eckis Haus. Gerade jetzt mußte nochmal ein Wolkenbruch vom Himmel kommen.
Wir warteten 15 Minuten bis sich der Himmel ausgeheult hatte und luden die Yamsel ab, Eckis Klamotten raus und Ecki bekam noch fast einen Herzanfall als er feststellte das es in der Woche in der Wohnung einen Stromausfall gegeben hat und die Gefriertruhe ........ Jetzt wird wohl erstmal Schmalhans Küchenmeister sein.
Ecki, sollte es bedrohlich werden und die Panade von dir abblättern - komm vorbei, ein wenig FastFood gibt es bei uns immer.
Dann zu mir, abgeladen, ausgepackt und gegen 1:30 h war der Tag gelaufen.
Hier Scheisswetter, kalt und ein schmutziges Motorrad im Schuppen.
Das war der Motorradurlaub 2010.
700 Km Eifeltreffen, 1584 Km Italien,
2.000 Km im Auto
Trentino, ich komme wieder - und es dauert ganz sicher keine 5 Jahre.
Gerhard
Wer jetzt noch Bock hat, ein paar laienhafte Bilderchen gibt es hier zu sehen ----> http://www.arcor.de/palb/thumb…?catID=0&albumID=34566171