Moin,
Vorschau gestern im Kino.
Django... von Quentin Tarantino!!!
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Moin,
Vorschau gestern im Kino.
Django... von Quentin Tarantino!!!
Ich bin auf den neuen "Conan" und den neuen "Terminator" Film mit Schwarzenegger gespannt.
Wow, für nen Tarantino mal was richtig gutes.
und genauso blutig wie immer...
wenn ihr schon so gewalt verherrlichende filme schauen müsst, nehmt doch dann bitte ein wenig rücksicht auf die vegetarier und erwähnt nicht den begriff steak im zusammenhang mit blut.
MfG
Fredy
Da werd' ich wohl sicher mal wieder in's Kino gehen - besonders auch wegen Christoph Walz, der hat mir in Inglorious Bastards besonders gefallen.
...
und erwähnt nicht den begriff steak im zusammenhang mit blut.
...
OK,
baked potatoe.
Habe den Trailer vor 007 gesehen...
und den muss ich sehen... ;daumen;
Da werd' ich wohl sicher mal wieder in's Kino gehen - besonders auch wegen Christoph Walz, der hat mir in Inglorious Bastards besonders gefallen.
...habe ich mir gerade gestern angeschaut...ein klasse Film... ;daumen;
Moin,
Django... am Donnerstag den 17.01., geht es los ;daumen; .
Moin,
waren drin und wir sagen DANKE!!!
Fry hat es mit Tapatalk gesendet...
Hab' ihn auch gestern gesehen - werd' mir noch die Blu Ray kaufen sobald verfügbar.
P.S. Bei der Szene mit den Masken hab' ich vor lachen fast in die Hose......( hat mich auch an Schuh des Manitou erinnert )
Hauptsache, die Insider wissen bescheid. Na ja, Dschungelcamp ist überall.
Hauptsache, die Insider wissen bescheid. Na ja, Dschungelcamp ist überall.
Die Grundidee von »Django Unchained« ist schlicht brillant: Kein
direktes Remake, aber eine Wiederaufarbeitung des berühmten
Italowesterns »Django« (1966) von Sergio Corbucci als »slave narrative«
mit einem afroamerikanischen Popkulturhelden – Jamie Foxx – in der
Titelrolle (Franco Nero, der ursprüngliche Django, ist in einer
Nebenrolle mit von der Partie).
Es geht also darum, aus dem Westerngenre unter umgekehrten Vorzeichen
herauszuholen, was vielleicht immer drin war. Eine ursprüngliche
Verfremdung wird dabei dankbar mitgenommen: Referenz ist ein Western
zweiter Ordnung, »italo«, mit einer geheimnisvollen, speziell
europäischen, manche würden sagen: heimlich linksradikalen Perspektive.
Die wird durch Anleihen aus dem »Blaxploitation«-Genre noch verschärft.
Und das natürlich vor dem Hintergrund des für die US-Filmgeschichte
konstitutiven Problems der Repräsentation von »Race«. Das ist nicht
übertrieben, wenn man den berüchtigten Film »The Birth of a Nation«
(1915) von D.W. Griffith wirklich als Ausgangspunkt nimmt. In »Django
Unchained« gibt es eine sehr lustige Szene, in der betont trottelhafte
Mitglieder eines Ku-Klux-Klan-Mobs schimpfen, daß sie unter ihren
Kapuzen nichts sehen können, und wer nochmal dafür verantwortlich ist,
daß so miese Masken genäht wurden. Das ist sozusagen ein Versuch, die
fatale Filmgeschichte zu korrigieren (in »Birth of Nation« »rettet« der
KKK »die Nation«).
Einige der wenigen politischen Äußerungen Tarantinos zu seinem Film war,
daß ihn die Sklavenplantagen des Südens an heutige Großkonzerne
erinnern. Das ist grundfalsch und richtig zugleich. Historisch falsch,
die amerikanische »Reconstruction« (eine Version der »ursprünglichen
Akkumulation des Kapitals«, wenn man so will) bedeutete gerade das Ende
der Plantagenwirtschaft. Symbolisch aber goldrichtig, wenn man als
Grundzug der Analogie eine Luxusrepräsentation innerhalb eines quasi
feudalistischen Gewaltsystems annimmt. In einer Szene decken viele
schwarze Dienstmädchenhände eine Festtafel mit leuchtend weißen
Servietten ein. Eine Welt mörderischer Hierarchien. Im Film verkörpert
durch Leonardo DiCaprio als Plantagenbesitzer Calvin Candie (seine
Plantage, ein Ort der Folter, des Mordes und der Luxusrepräsentation,
heißt zum Hohn Candyland). Als Hobby richtet er »Mandingo fights« aus,
Kämpfe auf Leben und Tod zwischen spezialisierten Sklaven (dieser Teil
des Films ist eine Abhandlung zum Status des »schwarzen« Athletenkörpers
als Aspekt – fortgesetzter? – Sklaverei), wenn er nicht mit einem
Totenkopf unter seiner Pranke phrenologische Vorträge über die
physiognomischen Merkmale rassischer Unterlegenheit hält (Hatte Hegel
recht, und der Geist ist wirklich ein Knochen?). Verkörpert auch von
Samuel Jackson als dessen Faktotum, einer bis ins Diabolische
überspitzten »Uncle Tom«-Figur. Und nicht zuletzt indirekt ausgesprochen
mit den vielen Nuancen des verdammten »N«-Worts, von der historischen
Verwendung im Diskurs der Rassisten (Calvin Candie und seine
Phrenologie) bis zu der im zeitgenössischen HipHop (z.B. im Beitrag von
Jamie Foxx für den Soundtrack des Films).
Wer hat also die Sklaven befreit? Schon die Eröffnungsszene gibt eine
doppeldeutige Antwort. Man sieht eine Winterlandschaft, Sklavenhändler
zu Pferd und eine »Chain gang« von Sklaven (einer davon ist Django). Sie
werden von Christoph Waltz als deutschstämmigem Kopfgeldjäger Dr. King
Schultz befreit, aber nicht ganz. Er nietet die Sklavenhändler um und
kauft ihnen Django danach ganz offiziell ab (um ihn später zum Partner
im Kopfgeldgeschäft auszubilden). Die anderen Sklaven weist er auf ihre
näheren Handlungsoptionen hin. Die Knarre liegt dort, und nach Norden
geht’s da lang.
»Django Unchained« ist dann zunächst eher der Film von Waltz als von
Jamie Foxx, müßte also »Doc Schultz« und nicht »Django« heißen. Foxx
spielt eine popmythologische Figur (Shaft als Cowboy), Waltz eine
moderne: zynischer Intellektueller unter barbarischen Umständen. In
einer phantastischen Szene kurz vor seinem Abgang hat Schultz sich
gerade darüber aufgeregt, daß im Hause der barbarischen Plantagenbesiter
Beethoven (der Komponist der Freiheit) zur Abendunterhaltung an der
Harfe geklimpert wird und schreitet zu Calvin Candies Bücherschrank. Er
findet eine Ausgabe von »Die drei Musketiere« (vorher hat Candie einen
flüchtigen Sklaven mit dem Namen D’Artagnan lebendig an Kampfhunde
verfüttern lassen). Er dreht sich um und sagt: »Wußten Sie nicht,
Alexandre Dumas war schwarz?«
Um 1860 war Dumas noch eine publizistisch und politisch tätige Person,
2013 ist es ein quasi mythologischer Name. Allein in dieser kurzen Szene
zeigt sich der ganze verfremdete Historismus des Films, die
Überdeterminiertheit und mithin freiwillige wie unfreiwillige
Komplexität jeder einzelnen Geste. Wollen Sie also nichts weiter als
einen gut gemachten Neowestern mit comicmäßigen Ultrabrutalitäten sowie
guten und/oder albernen Witzen und Provokationen sehen, der in seinem
letzten Drittel ein bißchen dünn wird, weil er in die selbstgestellte
Falle der gut gelaunten Übertreibungen geht? Schauen Sie sich »Django
Unchained« an, Sie werden es kaum bereuen.
Oder Sie brauchen ein paar Denkanstöße zu einigen der Probleme von
»Race« und Geschichte und Politik, die hier angedeutet sind, und haben
für einen reinen Essay-Film eher nicht die Geduld? Schauen Sie sich
»Django Unchained« an, Sie werden es kaum bereuen.
gordon,
du solltest aber im frühjahr nicht mit Revolver und winchester auf dem mopedle durch die gegend fahren,
du dann mit pferdle reiten (stelle mir das gerade so vor,
du mit perd und cowboyhut in den bergen des hegaus reitend)
Moin,
Tag eins nachdem Film...
Man muß viele Szenen wirklich sacken lassen. Nicht weil brutal (das war klar), sondern wie es Gordon sein Bericht von Peer Schmitt aufzeigt, viel zum nachdenken anregt...
Desweitern haben die Schauspieler alles gegeben, die Mimik und die Ausdruckstärke war teilweise sehr erschreckend und dennoch fazinierend.
Christoph Waltz als Dr. Schultz ist eine Augenweide. Wie im vorherigen Film spielt er einen Deutschen, der mit Gestik, Wortspiel und Geist, alles weitere im Schatten setzt. Ich glaube, Tarantino liebt die deutsche Kultur, aufbauend auf die großen Künstler, Dichter und Komponisten, Geschichten und Sagen aus unseren Lande.
Besonders die Szene mit der Harfe und Beethovens Musik und die danach folgende Unteredung an der Bücherwand, haben einen Ausdruckstärke, die Gänsehaut aufkommen lässt!
Auch die von Gordon angesprochene Szene mit den Ku-Klux-Klan...macht lacht sich krum, wiederum zeigt es die Schwachmatten, die diesen Haß (vielleicht so) ins Leben gerufen haben!
Es wird teilweise, sehr hart mit der US-Geschichte umgegangen und dabei veranlasst der Film, einige Fragen offen drüber nachzudenken...
Mein Tip, wer Tarantino Filme mag - anschauen!