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Django...


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  • wenn ihr schon so gewalt verherrlichende filme schauen müsst, nehmt doch dann bitte ein wenig rücksicht auf die vegetarier und erwähnt nicht den begriff steak im zusammenhang mit blut.


    MfG


    Fredy

    Wenn alle das täten, was sie mich könnten, käme ich nicht mehr zum sitzen.

  • Da werd' ich wohl sicher mal wieder in's Kino gehen - besonders auch wegen Christoph Walz, der hat mir in Inglorious Bastards besonders gefallen.

    Früher war alles besser, bloß ich nicht.
    Gruss Gordon

  • Da werd' ich wohl sicher mal wieder in's Kino gehen - besonders auch wegen Christoph Walz, der hat mir in Inglorious Bastards besonders gefallen.


    ...habe ich mir gerade gestern angeschaut...ein klasse Film... ;daumen;

    Gruß aus Bremen
    Carmen big_feder


    WHOEVER SAID LAUGHTER IS THE BEST MEDICINE
    HAD NEVER RIDDEN A MOTORCYCLE :]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Cash ()

  • Hab' ihn auch gestern gesehen - werd' mir noch die Blu Ray kaufen sobald verfügbar.
    P.S. Bei der Szene mit den Masken hab' ich vor lachen fast in die Hose......( hat mich auch an Schuh des Manitou erinnert )

    Früher war alles besser, bloß ich nicht.
    Gruss Gordon

  • Hauptsache, die Insider wissen bescheid. Na ja, Dschungelcamp ist überall. 8) 8)

    Die Grundidee von »Django Unchained« ist schlicht brillant: Kein
    direktes Remake, aber eine Wiederaufarbeitung des berühmten
    Italowesterns »Django« (1966) von Sergio Corbucci als »slave narrative«
    mit einem afroamerikanischen Popkulturhelden – Jamie Foxx – in der
    Titelrolle (Franco Nero, der ursprüngliche Django, ist in einer
    Nebenrolle mit von der Partie).




    Es geht also darum, aus dem Westerngenre unter umgekehrten Vorzeichen
    herauszuholen, was vielleicht immer drin war. Eine ursprüngliche
    Verfremdung wird dabei dankbar mitgenommen: Referenz ist ein Western
    zweiter Ordnung, »italo«, mit einer geheimnisvollen, speziell
    europäischen, manche würden sagen: heimlich linksradikalen Perspektive.
    Die wird durch Anleihen aus dem »Blaxploitation«-Genre noch verschärft.
    Und das natürlich vor dem Hintergrund des für die US-Filmgeschichte
    konstitutiven Problems der Repräsentation von »Race«. Das ist nicht
    übertrieben, wenn man den berüchtigten Film »The Birth of a Nation«
    (1915) von D.W. Griffith wirklich als Ausgangspunkt nimmt. In »Django
    Unchained« gibt es eine sehr lustige Szene, in der betont trottelhafte
    Mitglieder eines Ku-Klux-Klan-Mobs schimpfen, daß sie unter ihren
    Kapuzen nichts sehen können, und wer nochmal dafür verantwortlich ist,
    daß so miese Masken genäht wurden. Das ist sozusagen ein Versuch, die
    fatale Filmgeschichte zu korrigieren
    (in »Birth of Nation« »rettet« der
    KKK »die Nation«).




    Einige der wenigen politischen Äußerungen Tarantinos zu seinem Film war,
    daß ihn die Sklavenplantagen des Südens an heutige Großkonzerne
    erinnern. Das ist grundfalsch und richtig zugleich. Historisch falsch,
    die amerikanische »Reconstruction« (eine Version der »ursprünglichen
    Akkumulation des Kapitals«, wenn man so will) bedeutete gerade das Ende
    der Plantagenwirtschaft. Symbolisch aber goldrichtig, wenn man als
    Grundzug der Analogie eine Luxusrepräsentation innerhalb eines quasi
    feudalistischen Gewaltsystems annimmt. In einer Szene decken viele
    schwarze Dienstmädchenhände eine Festtafel mit leuchtend weißen
    Servietten ein. Eine Welt mörderischer Hierarchien. Im Film verkörpert
    durch Leonardo DiCaprio als Plantagenbesitzer Calvin Candie (seine
    Plantage, ein Ort der Folter, des Mordes und der Luxusrepräsentation,
    heißt zum Hohn Candyland). Als Hobby richtet er »Mandingo fights« aus,
    Kämpfe auf Leben und Tod zwischen spezialisierten Sklaven (dieser Teil
    des Films ist eine Abhandlung zum Status des »schwarzen« Athletenkörpers
    als Aspekt – fortgesetzter? – Sklaverei), wenn er nicht mit einem
    Totenkopf unter seiner Pranke phrenologische Vorträge über die
    physiognomischen Merkmale rassischer Unterlegenheit hält (Hatte Hegel
    recht, und der Geist ist wirklich ein Knochen?). Verkörpert auch von
    Samuel Jackson als dessen Faktotum, einer bis ins Diabolische
    überspitzten »Uncle Tom«-Figur. Und nicht zuletzt indirekt ausgesprochen
    mit den vielen Nuancen des verdammten »N«-Worts, von der historischen
    Verwendung im Diskurs der Rassisten (Calvin Candie und seine
    Phrenologie) bis zu der im zeitgenössischen HipHop (z.B. im Beitrag von
    Jamie Foxx für den Soundtrack des Films).




    Wer hat also die Sklaven befreit? Schon die Eröffnungsszene gibt eine
    doppeldeutige Antwort. Man sieht eine Winterlandschaft, Sklavenhändler
    zu Pferd und eine »Chain gang« von Sklaven (einer davon ist Django). Sie
    werden von Christoph Waltz als deutschstämmigem Kopfgeldjäger Dr. King
    Schultz befreit, aber nicht ganz. Er nietet die Sklavenhändler um und
    kauft ihnen Django danach ganz offiziell ab (um ihn später zum Partner
    im Kopfgeldgeschäft auszubilden). Die anderen Sklaven weist er auf ihre
    näheren Handlungsoptionen hin. Die Knarre liegt dort, und nach Norden
    geht’s da lang.




    »Django Unchained« ist dann zunächst eher der Film von Waltz als von
    Jamie Foxx, müßte also »Doc Schultz« und nicht »Django« heißen. Foxx
    spielt eine popmythologische Figur (Shaft als Cowboy), Waltz eine
    moderne: zynischer Intellektueller unter barbarischen Umständen. In
    einer phantastischen Szene kurz vor seinem Abgang hat Schultz sich
    gerade darüber aufgeregt, daß im Hause der barbarischen Plantagenbesiter
    Beethoven (der Komponist der Freiheit) zur Abendunterhaltung an der
    Harfe geklimpert wird und schreitet zu Calvin Candies Bücherschrank. Er
    findet eine Ausgabe von »Die drei Musketiere« (vorher hat Candie einen
    flüchtigen Sklaven mit dem Namen D’Artagnan lebendig an Kampfhunde
    verfüttern lassen). Er dreht sich um und sagt: »Wußten Sie nicht,
    Alexandre Dumas war schwarz?«




    Um 1860 war Dumas noch eine publizistisch und politisch tätige Person,
    2013 ist es ein quasi mythologischer Name. Allein in dieser kurzen Szene
    zeigt sich der ganze verfremdete Historismus des Films, die
    Überdeterminiertheit und mithin freiwillige wie unfreiwillige
    Komplexität jeder einzelnen Geste. Wollen Sie also nichts weiter als
    einen gut gemachten Neowestern mit comicmäßigen Ultrabrutalitäten sowie
    guten und/oder albernen Witzen und Provokationen sehen, der in seinem
    letzten Drittel ein bißchen dünn wird, weil er in die selbstgestellte
    Falle der gut gelaunten Übertreibungen geht? Schauen Sie sich »Django
    Unchained« an, Sie werden es kaum bereuen.




    Oder Sie brauchen ein paar Denkanstöße zu einigen der Probleme von
    »Race« und Geschichte und Politik, die hier angedeutet sind, und haben
    für einen reinen Essay-Film eher nicht die Geduld? Schauen Sie sich
    »Django Unchained« an, Sie werden es kaum bereuen.


    Quelle

    Früher war alles besser, bloß ich nicht.
    Gruss Gordon

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Kradwart ()

  • gordon,


    du solltest aber im frühjahr nicht mit Revolver und winchester auf dem mopedle durch die gegend fahren,


    du dann mit pferdle reiten (stelle mir das gerade so vor,


    du mit perd und cowboyhut in den bergen des hegaus reitend) :D :D :D

  • Moin,


    Tag eins nachdem Film...
    Man muß viele Szenen wirklich sacken lassen. Nicht weil brutal (das war klar), sondern wie es Gordon sein Bericht von Peer Schmitt aufzeigt, viel zum nachdenken anregt...
    Desweitern haben die Schauspieler alles gegeben, die Mimik und die Ausdruckstärke war teilweise sehr erschreckend und dennoch fazinierend.
    Christoph Waltz als Dr. Schultz ist eine Augenweide. Wie im vorherigen Film spielt er einen Deutschen, der mit Gestik, Wortspiel und Geist, alles weitere im Schatten setzt. Ich glaube, Tarantino liebt die deutsche Kultur, aufbauend auf die großen Künstler, Dichter und Komponisten, Geschichten und Sagen aus unseren Lande.
    Besonders die Szene mit der Harfe und Beethovens Musik und die danach folgende Unteredung an der Bücherwand, haben einen Ausdruckstärke, die Gänsehaut aufkommen lässt!
    Auch die von Gordon angesprochene Szene mit den Ku-Klux-Klan...macht lacht sich krum, wiederum zeigt es die Schwachmatten, die diesen Haß (vielleicht so) ins Leben gerufen haben!
    Es wird teilweise, sehr hart mit der US-Geschichte umgegangen und dabei veranlasst der Film, einige Fragen offen drüber nachzudenken...


    Mein Tip, wer Tarantino Filme mag - anschauen!

    Gruß aus Delmenhorst
    Oliver 2%
    8)


    Lebe dein Leben, ein zweites bekommst du nicht...