Thailand - drastische Verschärfung für temporären Motorradimport

Thailand und Laos haben drastische Verschärfungen beim temporären Motorradimport eingeführt!
Für Krad-Reisenden ist das ein negativer Quantensprung in Sachen Bürokratie und Kosten und unter Umständen auch ein gravierender Verlust an Bewegungsfreiheit.

So stellt sich mir die neue Lage dar:

Man muß mindestens 10 Tage vorher über eine „Travel Agency“ eine temporäre Genehmigung beim Provincial Land Transport Office der Provinz beantragen, über die man nach Thailand einreisen möchte.

Für den Antrag muß man eine Reihe von Dokumenten beibringen, wie den Pass, den Führerschein, den Fahrzeugschein und ein Foto, das den Zustand des Krads zeigt. Außerdem und das sind die wirklich bösen Punkte:
- Vehicle inspection certificate (TÜV respektive HU, die bei vielen Fernreisenden abgelaufen ist?)
- Photocopy of proof of a compulsory motor vehicle insurance and third party liability insurance.
- Travel itinerary stating place of accommodation, duration of stay, entry and exit boundary post, arrival and departure date, etc.

Die komplette amtliche Ankündigung, mit noch einigen weiteren brisanten Punkten (u.a. maximale Aufenthalsdauer fürs Krad pro Jahr: 2 x 30 Tage) hab ich als PDF zum Download auf unsere Homepage gesetzt:
http://krad-vagabunden.de/länder-infos-reiseplanung/asien/thailand/

Die Parallelen zu den Regelungen in Myanmar, Buthan und China scheinen offensichtlich. Bleibt abzuwarten, wie sich das entwickelt. Ein gravierender Punkt wäre z.B., ob die Reiseagentur nur für die Bürokratie zuständig ist, oder ähnlich wie in den geannten Ländern, eine echte Reiseführung stellen muß, mit der man sich dann rumplagen muß.
Die Kosten die zu den 500 THB Gebühr seitens der Reiseagentur kommen, dürften eine weitere spannende Frage sein.

Alles in allem scheint sich abzuzeichnen, daß es nun für Motorradreisenden in Thailand viel bürokratischer und deutlich teurer wird.
Ersten Berichten zu folge hat Laos wohl eine ähnliche Regelung in Kraft gesetzt.

Ich bin froh, daß wir diese Länder zu weniger bürokratischen Zeiten unter die Räder genommen haben.

Gruß

Panny
www.krad-vagabunden.de

Wieder einmal eine neue Regelung die die Freiheiten der Menschen einschränkt. Einen Sinn kann man ja wohl nur in finanziellen Aspekten vermuten. Ich finde das enttäuschend!

Gerhard schrieb:

Warum das immer so kompliziert sein muß !?

Ich glaube, das muss nur kompliziert aussehen, damit man damit abkassieren kann. Denn im Grunde ist es doch recht simpel, oder?

Zoppo schrieb:

Ich glaube, das muss nur kompliziert aussehen, damit man damit abkassieren kann. Denn im Grunde ist es doch recht simpel, oder?

Simpel?
Finde ich nicht.
Ich war in 70+ Ländern und würde das hier zu den aufwendigsten Prozeduren für den temporären Import zählen - zumindest von der formalen Seite.

"TÜV" (deutschen oder Thai?), eine einstündige Schulung für den Fahrer, ein provisorischer Thai-Führerschein, ein Foto vom Krad sind schon außergewöhnliche Anforderungen.
Dazu noch die detailierte Reiseroute, die Arbeit ist (kenn ich von anderen Ländern) und die Dir ggf. jegliche Flexibiltät nimmt.
Bei alledem mußt Du auch bedenken, daß so gut wie niemand das von Deutschland aus beantragt. Die üblichen Routen in S-O-Asien bedingen, daß die meisten diese Vorabbeantragung mit der thailändischen Agentur von Nepal oder Malaysia aus machen müssen. Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, das ist mühsam und problemträchtig.
Und in Thailand kann man dann direkt - während man dort reist - die Beantragung für Laos online durchfechten.

Ja, es ist machbar. Nein, es ist nicht simpel in meinen Augen. Und ganz nebenbei wird es richtig teuer. Mit Agenturgebühren ist die Rede von rund 150 EUR. Das ist viel Geld für einen Fernreisenden für ein einziges Land, in dem man nur 30 Tage bleiben darf.

Gruß

Panny
www.krad-vagabunden.de

Ich gebe Dir ja recht, dass es nicht simpel ist, wie es umgesetzt ist. Und ich habe das auch noch nie mitgemacht. Aber ich glaube, dass die es viel komplizierter aufziehen als es ist. Denn ich halte vieles davon für überflüssig und daher meine ich dass es eigentlich ganz simpel sein könnte. Scheint aber nicht überall auf einfache Prozesse anzukommen. Schade drum!

Zoppo schrieb:

... Denn ich halte vieles davon für überflüssig und daher meine ich dass es eigentlich ganz simpel sein könnte. Scheint aber nicht überall auf einfache Prozesse anzukommen. Schade drum!

Da geb ich Dir vollkommen recht. Ich hab früher mit Prozessoptimierung zu tun gehabt. Solches Wissen und Denken sind schwere Handycaps beim Überqueren von Grenzen. So manches mal hätte ich mit nur einem Tag Arbeit Grenzstationen auf ein Zehntel ihres Personals und die Abfertigungszeit für die Reisenden im umgekehrten Maße verbessern können. Aber leider gibt es in der Realität nur ein sinnvolles Verhalten: Faust in der Tasche ballen und den Schwachsinn mitmachen, wenn man rüber will.

Gruß

Panny
www.krad-vagabunden.de

turbo schrieb:

....dann eben doch mit dem Fahrrad oder zu Fuß :cow:

Bevor ich das mache besuche ich lieber Gegenden in denen ich das Mopped einfacher mitnehmen kann. ;moped;