Das Getriebe (und der Motor) der ZR-7 und ZR-7S hat ja von seiner Konstruktion her schon einige Jährchen auf dem Buckel, was man beim Getriebe daran erkennt, daß die Schaltwege ewig lang sind und, zumindest mein Eindruck, ein etwas teigiges Schaltgefühl hinterläßt. Ich bin von meiner kleine Honda und meiner XJR vielleicht aber auch etwas verwöhnt....
Wenn Ihr mit der Zeit leichte Schwierigkeiten bekommt,
- die Gänge vernünftig einzulegen
- sich die Leerlaufsuche schwieriger gestaltet
- das teigige Gefühl zunimmt
- oderoderoder
dann solltet Ihr mal folgenden, relativ banalen Pflegetip nachvollziehen:
[list=1]
[*]Schalthebel und -gestänge komplett demontieren; vorher die Stellung an der gezahnten Welle vorne mittels Filzstift markieren
[*]den schwarz lackierten größeren (Guß-)Deckel demontieren (4 längere Schrauben); der Deckel sitzt recht fest - am Besten mit einem Gummihammer oder ähnlichem oben und unten ein paarmal leicht vorklopfen und "dran rütteln"; der Deckel wird durch Metallhülsen relativ stramm festgehalten, also keine Sorge, es ist keine Dichtung oä. vorhanden, die man ggfs. beschädigen könnte
[*](jetzt wird's schmutzig!) dieser Deckel deckt (tolle Kombination) die Lichtmaschine ab UND das vordere Ritzel; hier sammelt sich all das, was die fettige/ölige Kette so während der Fahrt aufsammelt bzw. 'für überflüssig' hält (kleine Steinchen, Rollsplit, Schmutz und überschüssiges Fett)
[*]die Innenseite einigermaßen von diesem "Modder" befreien
[*]besonderes Augenmerk solltet Ihr auf das Loch legen, durch das die Schaltwelle geführt wird, dieses solltet Ihr ordentlich reinigen - das ist der Ort des Übels!!!
[*]die Schaltwelle ebenfalls reinigen
[*]anschließend dieses Loch mit WD40 einsprühen
[*]sämtliche beweglichen Teile des Schalthebels und des -gestänges (Kugelköpfe, Drehlager, etc.) ebenfalls reinigen und einsprühen
[*]alles wieder montieren
[*]und dann noch - wer es noch nicht gemacht hat - bei der Gelegenheit den Schalthebel so einstellen, daß er bestens mit der individuellen Fußstellung harmoniert
[*]...fertig
[/list=1]
Das hört sich jetzt vielleicht schwieriger an (hätte ich doch ein paar Fotos gemacht, dann müßte ich mir hier nicht so viele Formulierungen rausschrauben 
), als es in Wirklichkeit ist und dauert je nach Talent vielleicht eine halbe Stunde und ist auch für den ungeübten Schrauber machbar und - wichtig - man kann (eigentlich) auch nichts kaputt machen.... 
Danach hat man zwar nicht die Wege und Exaktheit einer modernen Schaltbox, aber meine Erfahrung bei der Kawa meiner Freundin ist, daß sich insgesamt eine recht deutliche Verbesserung des Schaltgefühls ergibt.
Es gibt Spezis, die diese Schaltwellen-Durchführung ein wenig aufgeweitet (aufgebohrt) haben, damit sich weniger Schmutz dort festsetzen kann. Davon habe ich abgesehen, weil dadurch das Problem lediglich zeitlich versetzt wird. Und evtl. ist die Oberfläche anschließend rauer als vorher und der Schmutz legt sich noch besser ab....
Viel Spaß mit dem "neuen" Getriebe und der Entfettung der Finger 
PS: Vielleicht ist dieser Tip auch etwas für andere Motorräder, die ähnlich konstruiert sind....
