Oft wird in Foren bemängelt, dass der Fragesteller Hilfe erwartet, sich aber bei einem Erfolg nicht mehr meldet. Die „Helfer“ erfahren nicht, wie das Problem gelöst wurde, und spätere Leser lernen nichts aus der Geschichte…
Das finde ich selber Scheixxe – und darum hier die Lösung!
2. Testabend: Kabelbaum im Heck untersucht… eine Scheuerstelle neben der Batterie. Nichts ernstes, schnell ausgebessert. Schluss- und Kennzeichenleuchte ausgebaut, untersucht… nichts. Frustbier…
3. Testabend: Kühlerverkleidungen ab, Tank runter, vorderen Teilkabelbaum untersucht. Ebenso nichts Verdächtiges. Also ran an den Scheinwerfer! Alle Stecker bis auf Bilux und Standlicht ab… Fehler bleibt. Also Kabelbaum im Scheinwerfer auf verdächtige Knicke unter die Lupe nehmen – und das wörtlich. Hier gab es die erste Überraschung. Da versteckte sich doch ein kurzes, schwarzes Kabel (zu kurz, um an einen der Steckverbinder zu passen…). Sah aus, wie irgendwie abgerissen, schien aber nirgendwo zu fehlen. Kurz gemessen… hatte Masse. War das der Fehler? Weiter mit dem Reflektor. Gummikappe ab, und mal die Masseverbindungen geprüft. Und da dämmerte es mir!! Die Masseseite der Standlichtbirne hat über die Fassung und den Reflektor leitende Verbindung mit dem Scheinwerferring – und der dann zusammengebaut mit dem Lampentopf - oder eben dem kleinen, bösen schwarzen Kabel. Wäre alles nicht schlimm, ist ja Masse. ABER – die Belegung der Standlichtlampe war vertauscht. Braun (spannungsführend) war auf 31 (Masse) gesteckt, schwarz (Masse) auf Klemme 58 (korrekterweise sollte diese Klemme eigentlich 57 heißen – „Standlicht im Kradscheinwerfer“). Damit lag bei eingeschaltetem Standlicht Spannung auf Reflektor und Lampenring. Der Lampentopf hat „eigentlich“ keine Masseverbindung… bei Vibrationen sieht das dann aber offenbar anders aus!
Wenn man die Gummikappe nicht ab hat, sieht man das nicht. Die eingegossene 31 ist schon recht unscheinbar! Und wer hat nun die Kabel vertauscht? War ich vielleicht sogar selbst irgendwann einmal, als ich dem Scheinwerfer das Rasseln abgewöhnt habe…
Noch schnell beruhigt das böse, kleine Kabel isoliert, alles korrekt zusammengesteckt und zusammengebaut. Nach 3 Abenden, 9 geschrotteten Sicherungen und ein paar Trostbier ist das Thema nun durch!
Danke noch einmal an die Helfer im letzten Jahr. Sie haben mich zumindest motiviert, mir ein Messgerät zuzulegen und mich etwas strukturierter mit KFZ-Elektrik auseinander zu setzen.
Elektrische Grüße
Andreas
PS: Gestern die HU ohne Mängel bestanden. ;daumen;
Bild 1 und 2: das „böse“ Kabelende, Bild 3 und 4: Standlichtfassung