Eine kleine Story in Sachen Touren kann ich auch zum Besten geben:
Nach einem hammerharten Arbeitswochenende hatte ich mir einen freien Dienstag wohl redlich verdient.
Frühmorgens um 04:00h!! gings los. Kurz nach meinem Wohnort (Nähe Luzern in der Schweiz) ging's ab in die Berge. Die Rengg, der Glaubenbühlerpass und der Brünigpass mussten noch in der Dunkelheit bezwungen werden. Zum Glück verfügt die KTM 660 SMC über ein ordentliches Licht und so bin ich gut vorangekommen.
Ab Innertkirchen wurde es langsam heller und so konnte ich meine Reisegeschwindigkeit etwas erhöhen . Die breite und super ausgebaute Grimselpass-Strasse macht auch mit einer Supermoto-Maschine riesen Spass.
Meine Fahrt ging weiter in's Oberwallis bis nach Ulrichen. Dort folgte ich der etwas holperigen Strasse zum Nufenenpass hoch - mit 2478MüM die höchste befestigte Alpenstrasse der Schweiz. Der Nufenenpass ist besonders auf der Tessiner Seite sehr gut ausgebaut und stellt für Motorradfahrer keine Probleme dar.
Durch's Bedrettotal ging die Fahrt via Airolo durch die Leventina immer Richtung Süden bis kurz vor Bellinzona. Bei Lumino folgte ich der Strasse zum San Bernadinopass. Ein Pass der Extraklasse. Insbesondere die Südrampe ist super - einfach nur geil! Erstklassiger Strassenbelag, irre viele Kurven und sehr wenig Verkehr (die meisten Autos fahren durch den San Bernadino-Tunnel und nicht über den Pass).
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Nach dem San Bernadionpass folgte ich dem Hinterrheintal nur kurz bis zur Ortschaft Splügen. Den Splügenpass konnte und wollte ich mir an diesem herrlichen Tag nicht entgehen lassen. Zu dieser Tageszeit hatte ich die Strasse für mich alleine. Ein Pass wie für eine Supermotomaschine geschaffen.
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Zum Ausruhen am Zoll auf der Passhöhe blieb kaum Zeit, denn ich wollte die ebenfalls erfahrenswerte Südrampe des Splügenpasses noch vor dem grossen Verkehr geniessen. Gewaltig wie die Strassenbauer vor über 200 Jahren die Strassen in den Berg gehauen haben.
Nach einem feinem Espresso in Chiavenna setzte ich meine Fahrt wieder in Richtung Schweizer Grenze fort. Es folgten kurz nacheinander der Maloja- und der Julierpass. Zwischen Chiavenna und Julierpass lagen wieder knapp 1900 Höhenmeter hinter mir.
Jetzt folgte die lange Talfahrt in Richtung Tiefencastel und Thusis bis nach Bonaduz. Dort angekommen folgte ich links der kleinen Strasse zur Ortschaft Valendas. Hier öffnet sich eine herrliche Bergwelt mit tiefen Schluchten und steilen Berghängen. Die Strasse ist ein kleiner Geheimtipp, da die meisten Verkehrsteilnehmer die einfacher zu fahrende Strasse via Flims / Laax nach Ilanz fahren.
Bei Ilanz blieb ich auf der Strasse in Richtung Obersaxen. Erst kurz vor Trun bin ich wieder auf die Bundesstrasse gestossen. Nach dem Urlaubs- und Kurort Disentis steigt die Strasse zum schönen Oberalppass hoch.
Die Strasse auf der Urnerseite ist beinahe so breit wie eine Autobahn und ladet zum rasen ein - aber obacht!! - hier werden regelmässig Radarkontrollen durchgeführt. Nach Andermatt fuhr ich durch die Schöllenenschlucht hinunter bis nach Wassen. Nun stand der herrliche Sustenpass auf dem Programm. Auch hier ist die Strasse in einem sehr gutem Zustand. Einzig den ab und zu auf der Strasse anzutreffenden Murmeltieren ist besondere Beachtung zu schenken.
Der Rest der Tagestour war nur noch eine Formalität. Nachdem nochmals der Brünigpass überquert werden musste, widmete ich mich meinem quasi Hausberg - dem Glaubenberg. Kurz nach 18:00h bin ich wieder zuhause angekommen:
Fazit:
A - auch eine KTM mit 9lt-Tank eignet sich vorzüglich zum touren. :] auch wenn's mal gute 720km am Tag sind.
B - mit "nur" 60PS ist man mit Sicherheit nicht untermotorisiert
C - eine Solotour hat auch ihren Reiz
D - der neue Diablo von Pirelli ist echt super
E - meine 2 EUROS Lottoeinsatz in Italien haben leider nix gebracht
Maxximale Grüsse
BLUEMAX