Den Veranstaltern der Motorrad-WM steht fünf Wochen vor Beginn der neuen Saison Ärger ins Haus. Die MotoGP-Stars haben sich fast einstimmig gegen die neue Regelung bei Regenrennen ausgesprochen.
Die Regeländerung besteht darin, dass ein Rennen bei Regen in der MotoGP-Klasse künftig nicht mehr abgebrochen werden soll. Ursprünglich hieß es, dass die Fahrer in diesem Falle in die Box fahren können und auf ein auf Regen eingestelltes Motorrad wechseln dürfen. Dagegen hatten die meisten Fahrer im Grunde nichts einzuwenden.
In der Zwischenzeit aber machte die GP-Kommission eine Kehrtwende und erlaubt nur noch den Wechsel der Räder. So sei aber nicht gewettet worden, sagen die Fahrer und sträuben sich gegen diese neue Regel. „Was da geplant ist, halte ich für sehr gefährlich“, sagt Yamaha-Star Valentino Rossi in der neuen Ausgabe der Motorsport aktuell. Er habe nur einem kompletten Tausch der Motorräder zugestimmt. Warum diese Zusage nicht eingehalten wurde, sei dem sechsfachen Weltmeister schleierhaft.
Anlässlich des IRTA-Tests in Barcelona (vom 18. bis 20. März) wollen die Fahrer von den Funktionären eine Erklärung hören. Eine Einigung auf die neue Regelung wird ohnehin kaum realisierbar sein. Rossi will „nie und nimmer“ seine Zustimmung geben. Auch Honda-Kollege Max Biaggi schüttelte nur erstaunt den Kopf. „Es wird über die Show geredet, aber nicht über die Sicherheit“, wird der Römer in der MSa zitiert. „Ich war von Anfang an gegen die flag-to-flag-Idee. Wenn es regnet, müssen wir abbrechen. Alles andere ist zu gefährlich.“
Vermarkter Dorna wird die Regel wohl neu definieren müssen. Zum wiederholten Male. Schon vor zwei Jahren tauchte die Idee auf, statt ein Rennen wegen Regen abzubrechen – was nicht dem Geist der Fernsehübertragung entspricht – eine andere Lösung zu finden. Doch schon damals kippten die Fahrer aus Sicherheitsgründen jegliche anderen Varianten als einen Renn-Abbruch mit anschließendem Neustart.
Quelle: http://www.motograndprix.de