tauchen Sie ein in eine vergangene Welt und erforschen Sie den Grund des Edersees
Die geheimnisvolle Seite des Edersees erscheint meistens im Herbst,
wenn der Wasserstand fällt und man das Flussbett der Eder bestaunen kann.
Erst dann werden die Friedhofsgräber, Mauerreste und Brückenteile sichtbar, die an eine Zeit erinnern, als rund 900 Menschen das alte Edertal ihre Heimat nannten.
Der Grund für die Überflutung war nicht etwa eine Naturkatastrophe, sondern der Bau einer Staumauer.
Die Edertalsperre wurde von 1908 bis 1914 gebaut, um als Wasserspeicher den Pegelstand der Weser zu regulieren.
Hochwasserschutz in der Eder, der unteren Fulda und der Weser sowie die Energiegewinnung durch Wasserkraft waren weitere Ziele.
Die Bewohner der drei Dörfer Asel, Bringhausen und Berich mussten
den großen Wassermassen weichen und ihre Heimat für immer verlassen.
Die Auflösung der Gemeinden zog sich über sechs Jahre hin. Die 155 Gebäude wurden jedoch an nur einem Tag dem Erdboden gleich gemacht. Die Edertaler nahmen alles mit, was sie transportieren konnten. So haben viele Umsiedler Teile ihrer Fachwerkhäuser abtransportiert und beim Bau der neuen Häuser wieder eingearbeitet. Auch die Kirchen von Bringhausen und Berich wurden abgetragen und in den neuen Ortschaften wieder errichtet.
Asel und Bringhausen siedelten sich oberhalb des Edersees an, nur Berich verließ den See, um in der Nähe von Volkmarsen sein Glück zu finden.
Was geblieben ist, sind die versunkenen Überreste und die Erinnerung.
Und so ist es auch dieses Jahr. Der Wasserstand des Sees ist niedrig und das „Waldecker Atlantis“ lockt wieder zahlreiche Besucher in Hessens beliebteste Ferienregion. „Einfach unvorstellbar, dass hier sonst ein mächtiger See ist“, sind immer wieder die Kommentare der vielen Schaulustigen.
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