Lange hatte ich überlegt ob ich dieses Training überhaubt fahren sollte.
Nach langem hin und her hab ich mich dann kurzfristig entschieden doch teilzunehmen.
Aber die Vorzeichen standen sehr schlecht.
Der Crash dort am 27. März, das katastrophal schlecht gelaufene Training am Lausitzring, das zu erwartene extrem hohe Niveau...
Donnerstag um 9 Uhr gings los. In Martfeld hab ich noch jemandem ausem CBRforum aufgesammelt und ab gings.
Um 16 Uhr trafen wir dann in Oleben ein.
Gemütliches Plätzchen gesucht, und abgeladen.
Noch schnell zur Anmeldung und zur Technischen Abnahme....
Feierabend.
Da ich mich diesmal fürs geführte Fahren angemeldet hatte gings um 8 Uhr zu Besprechung ins Büro. Unsere Gruppe war winzig. Nur 5 Leute.
Schnell legten wir noch den weiteren Ablauf fest und dann gings los.
20 Minuten vor jedem der Turns gabs therotischen Unterricht.
Unser Instruktor fuhr früher Supersport Europameisterschaft.
Freitag 8:20 gings dann los. Der erste Turn.
Also wir das erste mal Ende Start/Ziel erreichten schlug mein Herz lauter als der Sound meiner Akrapovic.
Sofort hatte ich wieder die Bilder vom Sturz vor Augen.
Ich konnte nur mit Mühe und Not den Anschluss an meine Gruppe halten.
Der Umstand das wir dauernd wild überholt wurden (da in der freien Gruppe das Niveau extrem hoch war hatte man den langsammeren Leuten erlaubt wärend der geführten Gruppe frei zu fahren) war auch nicht grade hilfreich.
Mehr und Mehr verlohr ich den Anschluss..
Selbiges verstärkte sich in Turn zwei nochmal deutlich.
Bei der Vorbesprechung zu Turn drei sagte mir der Instruktor dann das ich zwei Runden hinter ihm fahren, mich danach zurückfallen lassen und dann versuchen solle den Anschluss zu halten.
Doch das gelang mir nicht. Zwar konnte ich nach den ersten zwei Runden noch kurz den Anschluss halten, jedoch bekam ich wenige Kurven später einen starken Krampf im linken Bein.
Bin dann sofort in die Box gefahren.
Na super, geht ja genau da weiter wos am Lausitzring aufgehöhrt hat.
Purer Frust machte sich breit!
Als die Anderen dann auch ihren Turn beendet hatten schickte mir unserer Instruktor einen Fahrwerksspezialisten vom Team TKR (Topteam außer Schweizer Meisterschaft).
Nach einigen kleinen Änderungen gings dann zum fünten und letzten Turn des Tages raus.
Doch wat is nu? Auf einmal konnte ich mühelos mit den Anderen mithalten.
Endlich, der so sehnlich ersehnte große Sprung.
Der Turn lief wirklich perfekt.
Zwar fing der Tag sehr schlecht an, aber er endete mit einem kleinen Erfolgserlebnis.
Zudem war es der erste Turn seit meinem Sturz wo mirs fahren wieder spaß machte.
Samsatg:
Der erste Turn lief zwar nicht schlecht, aber ich brauch immer etwas um Morgens richtig in Fahrt zu kommen.
Trotzdem, mithalten war kein Problem.
Turn zwei des Tages läuft wieder richtig gut.
Vor dem dritten Turn entschließt sich der Instruktor sich mit den beiden Schnellsten der Gruppe abzusetzen und uns frei fahren zu lassen.
Der ZZR600 Fahrer fährt vorran. Nach wenigen Runden gibt er Zeichen zum Wechseln, ich setzte mich an die Spitze und fahre gemütlich meine Runden.
In Turn 4 des Tages fährt wieder unsere Instruktor vorweg.
Der Fahrstyl des ZZR600-Fahrer gefällt mir immer besser.
Leider herscht innerhalb unserer kleinen Gruppe Überhohlverbot.
Ein Turn später gehts erneut, mit der ZZR 600 vor der Nase, im Formationsflug um die Strecke.
Am Abend beschließen wir, der ZZR 600-fahrer und ich, dann Sonntag meinsamm zu fahren.
Sonntag:
Ab jetzt gilt für uns: Freies Fahren ohne Gruppeneinteilung.
Der ZZR600-Fahrer und ich gehen raus. Alter is dat übel! Im Tiefflugf donnern Meklau, Schulten, Prinz und Co an uns vorbei.
In der Shell Eses passierts dann.
In der Rechts lenke ich viel zu spät ein und verpasse den Einlenkpunkt für die Links.
Kupplung ziehen, Hinten voll rein und ab in die Wiese.
Kurz bevor ich in die Reifeneinschlagen würde komme ich zum stehen.
Puh, Schwein gehabt!
Dat is uns zu heftig. Mit den IDMlern in einer Gruppe...
Wir fahren wieder an die Box.
Der Veranstallter führt wenig später wieder die Gruppeneinteilung ein.
Spitze!
In der langsammen Gruppe liefer ich mir dann mit dem ZZR600-Fahrer einen richtig geilen Zweikampf.
Zwar verliehre ich auf den Graden und in der Links Ende Start/Ziel deutlich, dafür bin ich aber in der Trippel-Links, "Turn 5" und in der Shell Esses deutlich schneller.
Ein Turn später. Wieder fahr ich mit dem ZZRler raus.
Doch diesmal kann ich weder mit ihm Kämpfen noch den Anschluss halten.
Mein Hinterrad rutscht wie wild umher.
Pause.
Inzwischen reisen viel andere Fahrer ab.
In der Hoffnung jetzt in Ruhe nochmal zwei Stunden fahren zu können gehe ich erneut mit dem ZZRler raus.
Aber es hatte einfach keinen Sinn mehr. Mein Hinterreifen war fix und alle! Und ich auch.
Feierabend!
Alles in allem warens drei superschöne Tage!
Ich bin zwar, schätzungsweise, noch weit weg von meinen alten Rundezeiten, aber die sind mir inzwischen auch egal.
Es war goldrichtig den Laptimer zu Hause zu lassen.
Das Wichtigste: Ich hab den Spaß am Fahren wieder gefunden.
Gefreut hat mich auch das ich nach dem Abflug in der Esses keine Blockade bekommen hab. Bereits beim nächsten Durchfahren war ich dort so schnell wie immer. Hatte nichtmal nen komisches Gefühl dabei.