Hallo zusammen
Zuerst:
Dieser Beitrag beschreibt, wie ich meine Vergaser synchronisiere. Es ist keine Anleitung o. ä. für Arbeiten am Motorrad. Da ich nur Hobby-Schrauber bin, hat der Inhalt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Für Nachbauten, Nachahmungen, Weitergabe, usw. kann ich keine Garantie, Haftung, usw. übernehmen.
Nachdem ich am Wochenende auf das Eifeltreffen verzichten musste, habe ich mich mit etwas Motorrad-Wartung abgelenkt. Was dabei herausgekommen ist, wollte ich Euch nicht vorenthalten -> „Vergaser Synchronisation“.
Als Grundlage für eine ordentliche Synchronisation dient das korrekt eingestellte Ventilspiel und Leerlaufgemisch. Der Gaszug muss das nötige Spiel aufweisen. Wenn dann der Motor noch Betriebstemperatur hat, steht der weiteren Vorgehensweise eigentlich nichts mehr im Wege.
Als unbedingt erforderliche Hilfsmittel steht an erster Stelle ein Synchrontester. Dieser kann z. B. so aussehen:
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Oder auch selbst gebastelt werden, was Jörg (GdG) HiEr sehr gut beschreibt und zeigt.
Dann sollte natürlich etwas Werkzeug vorhanden sein, wobei ein 8er und 10er Schlüssel Mindestausstattung sind. Da die Einstellmutter der Einstellschraube (Synchronisierungszug Leerlauf) nicht so gut zugänglich ist, habe ich mir einen 10er Ringschlüssel etwas zurecht gedremelt:
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Zum Anschluss der Unterdruckschläuche des Synchrontesters habe ich die entsprechenden Blindschrauben aus den Vergasern entfernt und die Anschlussröhrchen eingeschraubt. Da ich diese dauerhaft in den Vergasern belasse, habe ich sie mit etwas Schraubensicherung eingeklebt. Das sollte man dann aber schon einen Tag vorher erledigen, dass die Sache auch schön fest werden kann. Hier also die Arbeit am hinteren Vergaser:
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Und hier am vorderen Vergaser:
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Zuerst habe ich dann den Synchrontester überprüft. Dazu wurden die Schläuche mit einem Y-Adapter verbunden und der abgehenden Unterdruckschlauch an einen Vergaser angeschlossen (Verschlusskappe des Anschlussröhrchen entfernen und Schlauch aufschieben (Bedienungsanleitung des Herstellers beachtet!)). Dann den Motor (Betriebstemperatur!) gestartet und die Anzeigen bei verschiedenen Drehzahlen verglichen. Nur wenn bei dieser Prozedur immer die gleichen Werte angezeigt werden, ist ein ordentliches Synchronisieren sichergestellt.
An dieser Stelle habe ich auch schon die Leerlaufdrehzahl überprüft und mit der „großen Rändelschraube“ auf das gewünschte Soll eingestellt (bei mir 1.000 U/min):
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Anschließend wurden die Vergaser im Leerlauf synchronisiert, indem ich die Einstellschraube des „Synchronisierungszuges Leerlauf“ - nach lösen der Einstellmutter - justiert habe. Unter Umständen änderte sich dabei die Leerlaufdrehzahl etwas, was dann wieder mit der Rändelschraube korrigiert wurde. Zeigte der Synchrontester gleiche Werte für den vorderen und hinteren Vergaser (Einstellung der Dämpfung an den Uhren so, dass die Zeiger leicht zitterten!), wurde die Einstellschraube durch festdrehen der Einstellmutter fixiert. Dabei aufgepasst, dass sich die Einstellschraube nicht mitdreht. Ergebnis überprüft und gut war’s:
[IMG]http://foto.arcor-online.net/p…1280_3464353734336561.jpg[/IMG]
Im Anschluss die Vergaser bei erhöhter Drehzahl abgeglichen. Ich erhöhte dazu die Drehzahl gleichmäßig bis auf 4.000 U/min und beobachtete die Anzeigen des Testers. Stellte ich eine Differenz der Unterdrücke fest, korrigierte ich diese mit Hilfe der Einstellschraube des „Gaszuges“ - nach Lösen der Einstellmutter -. Zeigte die Kontrolle (Erhöhung der Drehzahl), dass die Anzeigen sich synchron und mit gleichen Werten änderten, wurde die Einstellschraube durch festdrehen der Einstellmutter fixiert. Auch hier wieder aufgepasst, dass sich die Einstellschraube nicht mitdreht und das Ergebnis noch mal überprüft.
So, das war’s auch schon. Schläuche wieder runter und Verschlusskappen wieder auf die Anschlussröhrchen. Noch ein prüfender Blick auf alle „befingerten“ Bereiche und auf das neue Fahrgefühl gefreut. Dies war dann auch deutlich verändert (gleichmäßigere Beschleunigung und weniger Vibrationen)..
Ich hoffe, ich habe den Einen oder Anderen nicht zu sehr gelangweilt. Ich bin nur Hobby-Schrauber und habe evtl. etwas vergessen oder falsch beschrieben. Da freue ich mich natürlich über jedwede Kritik und werde dies wenn notwendig auch in meinen Beitrag einbauen.
Viele Grüße und allzeit gute Fahrt
Markus