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Reifenmaster 2010, Reifentest von Verbrauchern


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  • Die Vorgeschichte



    In dem Zeitraum vom 15.10.2010 bis zum 21.10.2010 führte der Online Reifenhändler Moppedreifen.de einen Reifentest von Enderbrauchern für Endverbraucher durch.


    Unterstützt wurde diese Aktion von den beteiligten Reifenfirmen und die Testmotorräder wurden von Suzuki Deutschland zur Verfügung gestellt.


    Anfang August meldete sich ein gewisser „Bodo“ von www.moppedreifen.de in verschiedenen Motorradforen an und suchte Testfahrer für einen ganz besonderen Reifentest.




    Ein kurzer Blick in den Terminkalender, dort waren in dem betreffenden Zeitraum keine Termine verzeichnet, also forderte ich kurz entschlossen die Teilnahmeunterlagen an.



    Dann vergingen erst einmal ein paar Wochen, ich hatte den Test schon fast wieder vergessen als auf einmal eine Mail von Bodo in mein Postfach flatterte mit der Bitte mein Gewicht und Konfektionsgröße anzugeben.


    Da ich zugegebener weise nicht über die Idealmaße eines Testfahrers verfüge, war für mich eigentlich schon fast klar das ich nun spätestens raus wäre.


    Um so erstaunter war ich, als ich am 08.09.2010 folgende Mail in meinen Postfach fand:




    Ein erneuter Blick in meinen Terminkalender dämpfte meine Freude jäh,
    da hatte doch tatsächlich ein Kunde mit einem Auftrag gedroht.


    24 Nervenaufreibende Stunden später, hatte ich meinen Kunden erreicht und den Termin verschieben können, einer Teilnahme stand nun nichts mehr im Weg.


    Also wurde die Teilnahme bestätigt und damit stand fest:


    [SIZE="5"]Ich bin dabei!![/SIZE]


    Die folgenden vier Wochen vergingen wie im Flug, zwischendurch versorgte Bodo uns mit weiteren Infos zu der geplanten Tour.




    Nun wurde es Zeit meine Mottoradklamotten zu durchforsten und eine Einkaufsliste für die geplante Tour zu machen.


    Die 40 Euro geschenkt Aktion bei „Hein Gerike“ kam mir da gerade recht, also Susan bei der Hand genommen und auf nach Bonn zum Schoppen.


    Als erstes wanderten Regenhose und Regenjacke auf den Tresen, meine Polo Mohawk Kombination hat im laufe der Jahre anscheinend vergessen das sie eigentlich Wasserdicht sein sollte.


    Als zweites gesellte sich ein Rückenpanzer dazu und mein Blick wanderte zu den Motorradschuhen, eigentlich sollten es neue Tourenstiefel von Daytona werden.
    Leider lagen diese dann doch über meinen Budget, ich würde die Tour dann wohl doch mit meinen 29€ Discounter Stiefeln bestreiten müssen.
    Frank vom HG Shop in Bonn hat mir dann die Racing Stiefel des Hauses ans Herz gelegt, da er meine Sportstiefelchen als nicht Rennstreckentauglich erachtete, die waren zwar nicht in meiner Größe vorrätig wurden aber bestellt und auch gleich bezahlt.
    Durch Aufteilung des Einkaufs auf Susan und mich gelang es mir so zweimal die 40 € Gutschrift abzugreifen.


    Eigentlich hätte ich für die Rennstrecke auch noch ne Lederjacke benötigt, aber auch diese Anschaffung lag über dem Budget, so blieb mir nur die Hoffnung, dass die Italienischen Veranstalter an meiner Leder-Textil-Mix Jacke nichts auszusetzen haben würden.


    In der Woche darauf hatten die beiden großen deutschen Discounter Funktionswäsche für Läufer im Angebot, was für Läufer gut ist kann beim Motorradfahren auch nicht schaden dachte ich mir und so wanderten Funtionsunterwäsche und Laufhose und Shirt in meinen Einkaufswagen.



    Der 15.10. und damit der Tag der Abreise kam immer näher, und die Wetterprognosen wurden immer schlechter, so bin ich am letzten Tag vor der Abreise noch schnell nach Polo und habe noch schnell eine Thermo-Boy Jacke und ein paar Winterhandschuhe erstanden.


    Am Abend des 14.10. hatte ich alle Taschen verpackt und in meinen Golf Variant verstaut, es konnte also losgehen.


    Schnell noch mal beim wöchentlichen Stammtisch der Bonn-Biker zum verabschieden vorbeigeschaut, dann noch eine schlaflose Nacht und es geht los.

  • Der erste Tag


    Am 15.10.2010 um 05:30 Uhr startete ich dann Richtung Bensheim, wo bei Suzuki der Treff und Startpunkt der Testtour sein sollte.


    Pünktlich um 07:15 Uhr erreichte ich den MC Donnald’s in Bensheim, wo ich mich mit Michael (Sangalaki) zum Frühstück verabredet hatte.


    Kurz vor 08:00 Uhr begleitete mich Michael dann noch auf seiner Pan nach Suzuki und dort traf ich dann das erste mal auf meine Mittester.

    [img]http://sphotos.ak.fbcdn.net/hp…8436_569543_4760730_n.jpg[/img]



    Und auf die Testmotorräder



    [img]http://sphotos.ak.fbcdn.net/hp…8436_569541_6660135_n.jpg[/img]




    Nach einer kurzen Begrüßung und gegenseitigen Kennenlernen ging es dann ins Gebäude wo ein Suzuki Mitarbeiter uns einen kleinen Vortrag über die Geschichte von Suzuki (die haben mal mit Webstühlen angefangen), über die Organisation von Suzuki Deutschland und über die Testmaschinen gehalten hat.


    Als Testmaschinen gab es für die Aufrechten 7 X „GSF 1250 FA“ (sieht aus wie ne Bandit mit Verkleidung und fährt sich auch so, aber aus irgendwelchen Gründen darf sie nicht Bandit heißen) und eine echte Bandit, ganz ohne Verkleidung.


    Die gebückte Fraktion musste ihre, zum Teil ganz schön langen, Beine irgendwie auf einer der vier GSX-R 1000 zusammen falten um dann in Hockstellung gen Mugello zu reisen.


    Nach dem Vortrag hieß es dann Rukka wäre mit den Klamotten da, aber aus irgendwelchen Gründen hatten die aus der von mit angegebenen XXXL ein 58 für die Jacke und ein 56 für die Hose gemacht, dazu kam das ein Karton fehlte und dort soll wohl meine Hose drin gewesen sein soll, kurz ich kam nicht in der Genuss der Rukka-Klamotten.


    Dann bekamen wir noch einen Rucksack für die Sachen die wir auf dem Bike mitnehmen wollten (Regensachen und Zweithandschuhe) und die Bewertungsbögen, die wir bei jeden Motorradwechsel ausfüllen sollten.


    Das von Suzuki angebotene Mittagessen mussten wir dankend ablehnen, schließlich wollten wir am selben Tag noch bis in die Schweiz, also wurde sich schnell umgezogen, das Gepäck ins Begleitfahrzeug verstaut und ein Motorrad ausgesucht, d.h. eigentlich habe ich das Bike genommen was noch frei war, die anderen waren einfach schneller.


    Den auf meiner Maschine montierten Reifen erkannte ich sofort am Profil, es war der Michelin Pilot Road 2 den ich auch auf meiner eigenen Maschine fahre.


    Alles setzte sich in Bewegung, nur ich blieb stehen, Neutral war drin, Zündung war an, Killschalter auf Run, das Mäusekino zeigte auch keine Störung aber beim druck auf den Starter passierte gar nichts.


    In mir wollte gerade Panik aufkommen als ein Mittester freundlicherweise zu mir kam und mir mitteilte das ich zum Starte die Kupplung ziehen müsste.


    Gesagt getan und der 125oer Suzi Motor nahm sofort seine Arbeit auf, zumindets bewegte sich der Drehzalmesser, zu hören war nicht fiel.


    Also Schalthebel runter erster Gang und losfahren, so der Plan, aber denkste, abgewürgt, Kupplung wieder gezogen erneut gestartet und beim zweiten Versuch setzte sich die Suzi in Bewegung.


    Erstmal ging es auf die Autobahn und im zügigen Tempo Richtung Süden, wir waren spät dran und hatten noch ein gutes Stück zu fahren vor uns.


    Nach wenigen km waren die Suzi und ich Freunde geworden, der Motor geht echt super von unter aus, 107 NM bei 3700 U/min sind schon ne Hausnummer, nur das 6 Gang Getriebe will irgendwie nicht zu dem Motor passen.


    Der Pilot Road 2, der auf meiner Maschine montiert war wollte mir allerdings anfangs gar nicht schmecken, Geradeauslauf war tadellos aber Spur und Richtungswechsel mochte er nicht so gerne, mag aber sein das es an den neuen Reifen oder der ungewohnte Maschine lag , als ich im späteren Testverlauf den Reifen wieder bekommen hatte konnte ich diese Eigenschaften nicht mehr feststellen.


    Nach ca. 100 km wurde der erste kurze Stopp gemacht, Fahrzeugwechsel, ersten Testbogen ausfüllen Kaffe wegbringen und weiter.


    [img]http://sphotos.ak.fbcdn.net/hp…8436_569546_4689599_n.jpg[/img]


    Nach weiteren 60 km haben wir dann die AB verlassen um durch den Schwarzwald über Villingen-Schwenningen Richtung Grenzübergang Schaffhausen zu fahren.


    Tolle Strecken waren dabei, sowohl zügige Landstraßenfahrten als auch enge kurvige Nebenstraßen.


    Beim Tankstopp kurz hinter der Schweizer Grenze hatte Bodo uns nochmals eindringlich dran erinnert in der Schweiz die Geschwindigkeitsbeschränkungen penibel einzuhalten, da bereits geringe Überschreitungen mit hohen Strafen belegt würden.
    Dieses hat dann dazu geführt das einzelne Fahrer selbst auf der Schnellstraße nach Schaffhausen gemütlich mit knappen 80 km/h dahinfuhren und wir so den Anschluss and die Gruppe verloren.


    Da standen wir nun mit 7 Mann und wussten nicht wohin, zum Glück hatten unsere beiden Instruktoren Herbert Kaufmann und Tim Röthig, die auch bei den verlorenen waren, ihre Bikes mit Navis ausgerüstet, also gaben wir das Etappenziel in die Navis ein und folgten Ihnen frohen Mutes.
    Was wir nicht bedacht haben, beide kennen vermutlich die Ideallinie auf jeder bekannten Rennstrecke im Schlaf, aber das fahren nach Navi war für sie neu.
    Also drehten wir erstmal eine Extrarunde vorbei an erstaunend blickende Bauern, bis wir die Navis so programmiert hatten das sie uns unter Vermeidung der gebührenpflichtigen AB zum Etappenziel, Hotel Rhodanneberg am Klöntaler See, brachten.


    [img]http://sphotos.ak.fbcdn.net/hp…18436_570279_682350_n.jpg[/img]


    Als wir am Hotel ankamen war es bereits dunkel, aber die BMW R1200RT von Herbert Kaufmann, die die Schlußkuh machte leuchtete mit ihrer Scheinwerferbatterie die Straße für uns alle aus.


    Am Hotel angekommen schnappte ich mir mein Gepäck und machte mich auf die Suche nach einem freien Bett, irgendwie war ich wieder spät dran, fand aber irgendwann doch noch einen freien Schlafplatz.
    Nach dem ersten Turn auf dem Pilot Road habe ch am ersten Tag noch den „Avon Storm“, den „Conti Road Attac“ und den „Pirelli Angel“ gefahren.
    Auf allen Reifen habe ich mich auf Anhieb wohl gefühlt und konnte keine Signifikanten Unterschiede im Fahrverhalten feststellen.
    Einzig die Pirelli bereifte nackte Bandit ließ sich deutlicher Handlicher und leichfüßiger bewegen, was aber eher an der fehlenden Verkleidung als an dem Reifen lag.

  • Tag 2


    Am Vorabend ist es etwas später geworden, zuerst einmal mussten die anderen Teilnehmer kennengelernt werden, dann wollte das eine oder andere Bier noch geleert werden.


    Bodo von Moppedreifen.de hat bei der Auswahl der Teilnehmer ein glückliches Händchen bewiesen, wir haben uns untereinander sofort gut verstanden und auch die Instruktoren, Herbert Kaufmann von Metzler/Pirelli und Tim Röthig von Bridgestone waren eine echte Bereicherung für das Testteam.


    Die Tipps die wir im Laufe des Testes von den beiden Profis bekommen haben sind unbezahlbar.


    Die folgende Nacht war etwas durchwachsen, zwar konnte ich dank der nötigen Bettschwere sofort einschlafen, wurde am frühen Morgen aber frühzeitig von den nächtlichen Sägearbeiten eines Zimmergenossen geweckt, mit der Nachtruhe war es vorbei.


    Gegen 7:00 Uhr war dann allgemeines Aufstehen angesagt, wir wollten ja noch ein gutes Stück gen Süden fahren.


    Also habe ich mich als bekennender Kaffeejunkie sofort auf die suche nach meiner morgendlichen Droge gemacht, musste aber missgelaunt feststellen das die Wirtsleute nicht zu den Frühaufstehern gehören, der Frühstücksraum war noch abgeschlossen und die Kaffeemaschine für mich unerreichbar.


    Auch ein Blick nach draußen verhieß nichts gutes, am heutigen Tage würde es ausreichend Gelegenheit geben die Dichtheit meiner neuen Regenkombi sowie den Nassgripp der Reifen zu testen.


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    Kurz vor 8:00 Uhr öffnete sich dann der Frühstücksraum und die gesamte Testmannschaft stürmte ebendiesen.


    Nach dem Ausgiebigen Frühstück ging ich zurück aufs Zimmer um meine Motorradklamotten anzuziehen, aufgrund der Erfahrungen vom Vortag hielt ich es für angebracht zusätzlich zu der langen Funktionswäsche auch noch eine lange Unterhose, T-Shirt , Pullover, und meine Thermo-Boy Jacke unter meiner Mohouwk-Kombi anzuziehen.
    Wie sich im laufe des Tages herausstellte, eine durchaus Weise Entscheidung.


    Über diese 3 Schichten streifte ich dann noch meine Regenkombi, wäre diese weiß gewesen, man hätte mich jetzt glatt mit einem Michelin-Männchen verwechseln können.

    Derart gegen alle Widrigkeiten des Wetters gewappnet schleppte ich mein Gepäck zu dem Begleitfahrzeug und machte mich auf die Suche nach meinem nächsten Testfahrzeug.


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    Aufgrund der Erfahrung vom Vortag beschlossen wir die Testgruppe gleich in drei Gruppen aufzuteilen, die Gebückten mit ihren GSX-R 1000 R wurden von Tim Röthig auf einer GSX 1250 F angeführt welches als Begleitfahrzeug nicht am Testprogramm teilgenommen hat, die erste Banditengruppe sollte Herbert Kaufmann auf seiner R1200RT gen Italien führen und die zweite Gruppe wollte der Chef Bodo höchstpersönlich anführen.


    Da Bodo sich als Regenlangsammfahrer geoutet hatte schloss ich mich der Gruppe von Herbert Kaufmann an.


    Mein erstes Testfahrzeug an diesem Tag war die Metzler Roadtec Z8 bereifte Bandit und der Elefant leistete sich bei den nassen Straßenverhältnissen keine Schwächen, anfängliche Vorsicht aufgrund der nassen Straße legt sich bald und ich folgte sicher der Spur die Herbert mit der BMW gelegt hatte.


    So machte ich mich also wie einst Haniball auf die Alpen mit einem Elefanten zu überqueren.


    Unserer Route führte uns unter Vermeidung von Mautpflichtigen Straßen über Davos und St. Moritz nach Italien.


    Glücklicherweise klärte der Himmel etwas auf, so dass ich am ersten Treffpunkt mich des Regenüberziehers entledigen konnte.


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    Mein zweites Testmotorrad an diesem Tag hatte den Bridgestone BT 23 aufgezogen, auf mittlerweile abgetrockneter Straße, zeigte sich auch dieser Reifen auf einem ähnlichen hohen Niveau wie die anderen Tourensportreifen, auch als wir es auf den ersten Passstraßen etwas zügiger angingen zeigte er keinerlei Schwächen, Bodos Ermahnungen vom Vortag über die drastischen Strafen bei Geschwindigkeitsübertretungen hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits ein wenig verdrängt, dafür waren die kurven einfach nicht gebaut.


    Die erste Herausforderung für Mensch und Maschine an diesem Tag war der Julierpass,


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    Leider hatten wir nicht das Glück wie unserer Gixxer Fahrer die das Foto gemacht hatten, als wir ca. eine ½ Stunde später die Passhöhe erreichten hatte sich das Wetter wieder gewandelt und es setzte ein leichter Schneefall bei + 2 Grad ein, so verzichteten wir auf den Fotostopp und fuhren direkt weiter nach St. Moritz um uns an einem sündhaft teuren Automatenkaffee im Restaurante BP zu erwärmen.


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    Bei dem kalten Temperaturen und der nassen Straße auf dem Julierpass ergab sich der Bridgestone gelegentlich durch leichte Rutscher dem Drehmoment der Bandit, war aber jederzeit beherrschbar.
    Wer will es ihm das schon verübeln, mein Wetter war das schließlich auch nicht.


    Trotzdem war ich nicht böse in St. Moritz das Bike weiterzugeben und schnappte mir die Bandit mit dem Michelin Pilot Power 2 CT um dem Bernina Pass entgegen zu stürmen.


    Nachdem uns leichter Schneefall und +2Grad am Julier Pass nicht aufhalten konnten packte Petrus nun schweres Geschütz aus um uns an der Alpenquerung zu hindern, je höher wir kamen um so kälter wurde es und die Passhöhe überquerten wir bei minusgraden und dichten Schneefall. Passabwärts gen Italien wandelte sich der Schnee in Regen und Petrus spendierte uns noch dichten Nebel dabei.


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    Das ich bergab den Kontakt zu den Vorausfahrenden abbrechen lassen musste lag dann weniger an den PiPOs, die sich erstaunlich gut schlugen, sondern daran das ich durch das beschlagene Visier einfach nichts mehr sehen konnte und ich mich mit offenem Visier durch den Nebel Tasten musste.
    Außerdem hatte ich den richtigen Zeitpunkt verpasst die Regenpelle überzuziehen und im Schritt wurde es langsam feucht und verdammt kalt.


    Kurz vor der Italienischen Grenze musste Petrus dann einsehen das er uns nicht aufhalten konnte, der Himmel klarte auf und der Regen hörte auf.


    Der Cappuccino den wir uns daraufhin in Italien gönnten tat sein übriges und bestens gelaunt machten wir uns auf den Rest der Etappe bis zum Hotel in Zone am Lago d’ Iseo.


    Für eine Schrecksekunde sorgte der vor mir fahrende Andreas, der aus einer Spitzkehre heraus das volle Drehmoment der Bandit mobilisierte was der Bridgestone mit einem heftigen Rutscher nach links mit einem anschließenden Satz nach rechts quittierte, ich weiß bis heute nicht wie er es geschafft hat auf dem Bike sitzen zu bleiben.


    Im Nachhinein musste sich aber auch Andreas eingestehen, dass dieser heftige Rutscher eher seiner Digitalen Fahrweise als den Reifen zuzuordnen war.


    Die Bandit entwickelt ein max. Drehmoment von 108 NM und das bereits bei „3700“ U/Min, also einer Drehzahl die ich bisher eigentlich immer für angepasst bei Regenfahrten gehalten hatte, aber auf der Bandit ist das anders, gerade bei niedrigen Drehzahlen sollte man behutsam am Gasgriff drehen.


    Der Rest der tour verlief unspektakulär, abgesehen das Herbert sich als Endurofahrer outete und bereits 5 km vor dem Hotel, geführt vom TOMTOM auf unbefestigte Nebenwege abgebogen ist, ganz unschuldig war ich auch nicht daran, ermutigte ich ihn doch zum weiterfahren.
    Auf jeden Fall konnte ich exklusiv aus erster Reihe beobachten wie Herbert am Ende dieser Sackgase mit seinen kurzen Beinen ein artistisches Wendemanöver durchführte.


    "Herbert, ich wäre dir gerne zur Hilfe gekommen, aber ich hatte bei der Steigung keine Chance die Bandit bei der Steigung sicher abzustellen."


    Im Hotel angekommen drückte mir Karl, Gixxerfahrer und als Bergisch Gladbacher ja fast ein Nachbar, einen Zimmerschlüssel in die Hand, zumindest würde ich heute kein freies Bett suchen müssen, die von Karl versprochene junge Dame unter der Dusche suchte ich allerdings vergeblich.

  • Tolle Story - ich schmeiß sowas immer weg oder denke das klappt
    ohnehin nie oder die wollen mir wieder nur was andrehen etc.


    Bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

  • :good_post:


    Auf die Fortsetzung bin ich schon jetzt gespannt........ :]


    Und da hätt ich auch gern "mitgemacht" :ja: