Auf dem Weg zu einem
anderen Gipfel überholen wir mit Mühe einen mutigen Trike-fahrer,
der die Kurven in Motorradfahrermanier (mit zum Teil abhebendem
Hinterrad) nimmt. Als wir kurz vor ihm auf dem Gipfel ankommen sehen
wir, wie er neben seinem Trike-Sitz seinen faltbaren Rollstuhl
aufklappt und darin zum schönsten Aussichtspunkt fährt. Wir
vermuten, dass es sich um einen verunglückten Biker handelt, der
jetzt das Beste aus der Situation macht. Nachzufragen ist uns zu
peinlich, wir zollen still unseren Respekt.
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Wir bemerken eher
zufällig, dass wir in Ösieland die Bundesländer wechseln. Meist
sind es nur die Schilder mit Werbung für regionale Radiosender, die
uns auf einen „Grenzübertritt“ aufmerksam machen. Wir sind
irgendwann in Oberösterreich, Burgenland, Kärnten, übernachten in
Spittal, wo sich ab 22 Uhr definitiv Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
Aber alles ist gut. Wir streifen auch das Grenzgebiet zu Slowenien
und Italien. Außer vielen Bikern aus Tschechien, Schweden und Ungarn
(Holländer sowieso an jeder Ecke) treffen wir eine ca. 30köpfige
Gruppe aus Italien. Und... alle fahren BMW? Wie kann man aus einem
emotionalen Land wie Italien mit Benelli, Guzzi, Laverda, Morini,
Chianti, Gelati, Amore, maledetto Diavolo usw. nur ein deutsches
Vernunftskrad fahren? Ach, diese Welt gerät irgendwie aus den Fugen.
Die Auffahrt zu den
größten Eishöhlen der Welt in der Nähe von Werfen in Österreich
ist auch ein Erlebnis, was jeder Kradler einmal erlebt haben sollte.
Kehre reiht sich an Kehre. Auf dem Gipfel treffen wir u.a. den
„Star-Club-Tschechien“, eine Gemeinschaft von
Yamaha-Drag-Star-Treibern aus Prag.
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Ob man dann die
Eishöhlen besucht sollte jedem selbst überlassen werden. Wir haben
angesichts 25 Grad Außentemperatur und Sonne beschlossen keine 3
Stunden in einer Höhle zu verbringen (die saftigen Preise
erleichterten diese Entscheidung). Stattdessen bewegen wir uns auf
historischen Boden. Wir fahren auf den berühmten Obersalzberg, das
Zweitdomizil der alten Nazisau Adolf. Die Ausstellung hier ist sehr
spannend und emotional aufrührend. So richtig passt das nette
Ausflugskaffee direkt daneben nicht ins Bild. Richtig mit um kann ich
auch nicht, wenn im dazugehörigen Tourishop Trachten verkauft
werden, die exakt wie die BDM-Trachten in den gerade gesehenen
Horrorvideos aussehen. Aber vielleicht bin ich da durch schlechte
(dienstliche)Erfahrungen etwas übersensibel.
Die letzten Tage
genießen wir noch kleine Pässe, z.B. bei Berchtesgaden, die zwar
auch mautpflichtig sind, was sich aber bei Durchschnittspreisen unter
4 Euro in Grenzen hält.
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Zurück am Chiemsee
amüsieren wir uns über die Nachrichten in der örtlichen Presse: Da
werden Urlauber ausgezeichnet, weil sie seit 30 Jahren immer zur
gleichen Zeit immer ins selbe Hotel mit immer dem selben
Unterhaltungsprogramm kommen. Na Glückwunsch. Das ist uns dann doch
etwas klein. So gerne wir die Alpen mögen: Im nächsten Jahr fahren
wir mit der Voxi-Lady nach Schottland und Wales. Auch wenn wir dann
nicht in der „Chiemgau-News“ erscheinen sollten...
Der Rest des
Jahresurlaubs hat dann wenig mit Moppedfahren zu tun (außer das wir
bemerken, dass in Ungarn ganz offiziell Slicks auf öffentlichen
Straßen gefahren werden dürfen).
Auf direktem Weg
geht es Richtung Budapest, zum Sziget-Festival... zu Prince,
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zu den Kaiserchiefs
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Helloween,
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,
, zu 30 Seconds to
mars. Zu Motörhead, zu Judas Priest, zu Party und Anarchie für 5
Tage... Keep on Rockin! Ein weiterer schöner Urlaub geht zur
Neige...