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Einmal Alpen bitte


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  • Endlich war es soweit. Der schon langgehegte Wunsch, einmal mit dem Motorrad über die Alpen zu fahren, wurde wahr. Ich brauchte dazu nur ein anderes Mopped, denn meiner Sachs wollte ich das nicht antun und ein paar Tage Zeit. Mit der Zeit war das größere Problem, denn wenn läßt einem der Chef schon mal freiwillig weg... Als Reisemopped habe ich mir eine gebrauchte Hornet 900 zugelegt.


    Tag 1.
    Aufsatteln und los. Auf Zelt und Schlafsack habe ich verzichtet, denn man sagte mir, überall da unten Unterkunft zu finden. Also los, von Chemnitz aus. Tagesziel war der Chiemsee.
    Erstmal rauf auf die Autobahn, um schnell wegzukommen und weiter unten die Landstrassen zu erkunden. Auf der Fahrt kamen noch letzte Gedanken an die Arbeit und überhaupt aber das Freiheitsgefühl stellte sich bald ein so bei 140km/h. Etwas Sorgen machten mir noch meine Reifen, denn die mopedreifen hat einfach nicht geliefert, so dass ich mit den fast abgefahrenen B56er los musste. Daher warf ich bei der 1. Pause einen Blick auf meinen Hinterreifen. Der sah auf der Lauffläche so aus wie Wildsaus Reifen nach der Rennstrecke. Das bedeutete, ich konnet so nicht weiter in Urlaub fahren. Plan B mußte her. Der sah so aus, dass ich Autobahn mied und über Land runter zum Chiemsee bin, um mich am nächste Tag (Samstag) um neue Reifen zu kümmern. Ziel erreicht - vor Dunkelheit am Chiemsee angekommen und irgendein Quartier bezogen.


    Tag 2.
    Erstmal brauchte ich neue Reifen. Dazu fragte ich mich bis nach Rosenheim durch zum Motorrad-Hoffman, der auch welche da hatte, aber mangels Personal nicht aufziehen konnte. Also weiter gesucht - Reifen Point hatte auch welche da hatte aber keine Zeit an dem Tag. Ich zurück zum Motorrad Hoffman und gefragt, ob ich den Radaus-einbau mache und sie nur Reifen wechseln. Nagut, einverstanden. Mir fiel ein Stein vom Herz, aber erstmal abwarten bis die neuen Schappen auch wirklich drauf sind. Ok, gegen 12 Uhr stand meine Hornet mit neuen Z6 abfahrbereit da. Sehr schön - jetzt kann es richtig los gehen - Alpen ich komme!!!

  • Es ging also nun endlich in die Alpen. Im Blick hatte ich sie schon vom Chiemsee aus. Mein Tagsziel stand nicht genau fest. Das sollte sich ergeben. Also erstmal südliche Richtung zum Groß Glockner. Unterwegs an einem Bergsee einen Badestopp eingelegt und entlang der Motorradstrecken. Einfach traumhaft, was soll man dazu sagen... Gegen 20 Uhr, es wurde schon fast dunkel erreicht ich die Mautstelle vom Groß Glockner Pass... Angesichts der 18EUR für einen Tagespass entschied ich mich für den Groß Glockner am nächsten Tag, aber für heute sollte es reichen. Ich fuhr zurück uns nächste Dorf und fand bei einer sehr freundlichen Famielie ein Alpenquartier.

  • Zitat

    Original von patt
    ...Tag 1....
    ...Tag 2....


    Da fehlen doch noch Tag 3 bis 5 , oder ?
    fritz.62

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von fritz.62 ()

  • Zitat

    Original von fritz.62


    Da fehlen doch noch Tag 3 bis 5 , oder ?
    fritz.62


    wart doch mal ist noch ganz frisch, kommt sicher gleich


    vielleicht hat er den bericht von dort gemacht, und muss die anderen tage erst fahren ? :D

    schau nie im Zorn zurück....


    auch nicht wenn du geblitzt worden bist
    :foto:


    neue HP von unserem Oldtimer-Club: http://most.fahrvergnuegen.com


    die besten pics von meinen Motorrädern:
    geile Oldies



    see you... crisu

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von crisu66 ()

  • Zitat

    Original von crisu66


    wart doch mal ist noch ganz frisch, kommt sicher gleich



    Der Anfang ist schon nicht schlecht.




    WART, WART, WART, WART





    Der Balloener


  • grins, so isser eben... :D

  • Tag 3:
    Trotz der urigen Unterkunft mit absoluter Stille und frischer Alpenluft fand ich nicht so richtig Schlaf. Die Aufregung auf den bevorstehenden Tag liess mich vor dem ersten Hahnenschrei wach werden. Frühstück war 8 Uhr abgemacht, also musste ich bis dahin aushalten. Bis dahin konnte ich mir meine Route basteln und schon alles zusammenpacken, damit ich nicht noch länger aufgehelten werden. Also schnell gefrühstückt und von den netten Wirtsleuten verabschiedet und ab zum Groß Glockner. Die Strassen waren zu der Uhrzeit wirklich noch frei. Ich passierte die Mautstelle und hatte den ganzen Pass für mich allein. Nur ein paar Radfahrer, die sich den Berg hochschindeten, die aber nicht störten.
    Ich wußte nicht was ich zuerst geniessen sollte, die tolle Aussicht oder die geilen Kurven. Ich entschied mich erstmal für die geilen Kurven und dann beim 2.Mal die Aussicht. Den Pass hoch war einfach nur ein Traum. Hier war die Hornet voll in ihrem Element. Von Schräglage zu Schräglage durch die Kurven geschnippt und ein imposanter Ausblick nach dem anderen. Ich hatte noch die passende Musik dazu im Ohr. Ich hatte selten solche Glücksmomente. Deshalb bin ich auch gleich nochmal zurück aber der Pass war dann acuh ganz schnell gut gefüllt mit Bikern und Dosen. Gut, Dosen den Pass hochjagen und überholen hat auch Spass gemacht. Also jedenfalls fand ich den Glockner Pass ein absolutes Highlight der ganzen Reise.
    Anschliessend ging es dann gemäßigt weiter Richtung Villach vorbei am Weissensee, wo mich ein altes Ehepaar ansprach, die vor 50 Jahren aus meiner Heimat stammten und jedes Jahr hier Urlaub machen. Nagut, ich fand den Weissensee total überlaufen, kaum ein Fleckchen wo man mal rasten konnte. Ich fand dann eine Wiese, wo ich erstmal eine Stunde abmattete, weil ich war fertig....

  • Halbwegs fit setzte ich meine Reise fort, denn ich wollte zum Schaidasattel. Schaidasattel deshalb weil ich eine Tourenbeschreibung einer Motorradzeitung vormir hatte, die mir eine Tour dort schmackhaft machte. Ich fuhr also Richtung Villach entlang der Touristenstraßen. Man kam nur langsam vorwärts wegen der Geschwindigkeitsbegrenzungen von 70 und vieler schleichender Autos unterwegs. Zum Überholen hatte ich keine Lust mehr. Das gute am Fahren war auch, dass man von seiner eigenen Müdigkeit nichts merkte. Es war bereits nach 18 Uhr und ich bin bis unter Villach gekommen. Keine schöne Gegend - eben Großstadtflair. Ich mußte weiter und der Ort zu dem ich wollte mußte nicht mehr weit sein. In Ferlach sah ich dann ein Schild Zell Pfarre rechts. Und was sich mir hier bot, hätte ich nicht gedacht. Totale Abgeschiedenheit und schöne Kurven. Ich gelangte in ein Hochtal, wo sich Zell Pfarre befand. Der Ort ist eine slowenische Gemeinde, also die Bewohner sind hauptsächlich Slowenen. Das hatte noch Hintergrund aus dem 2. Weltkrieg wie ich später erfuhr. An einem Gasthaus sah ich ein Bikers-Welcome-Schild. Dort kam mir auch schon die Wirtin entgegen und öffente mir die Garage für mein Bike. Nobel nobel. Ich war so fertig, dass ich beschloß, erstmal einen Tag Pause hier in dem schönen Hochtal zu machen und buchte mich für 2 Nächte ein. Aber erstmal Guts Nächtle....

  • Tag 4:
    Beim Frühstück machte ich Bekanntschaft mit der fechen Wirtin und einem Einheimischen. Danach war wandern angesagt, denn mein Körper war von den 3 Tagen Fahrt verspannt wie 8er Seemannsknoten. Ich bestieg einen Berg und genoss die Ruhe und die Aussicht. Überall wurde Heu gemacht. Das war dort so üblich. Zurück hatte ich schon wieder Bock auf Bock. kann doch nicht sein. Also Honda aus der Garage geschoben und die Gegend abgefahren, dabei den Loibl-Pass mal nach Slowenien rüber gefahren. Slowenien habe ich mir als ein nächstes Reiseziel für bald vorgenommen, denn ich fand die Leute dort sehr herzlich und auch die Landschaft soll schön sein. Also war ich wieder bis Sonnenuntergang mit der Honda unterwegs. Abends bin ich noch runter zum Wirt und hab ein Bier mit ihm getrunken und erfuhr einiges über das Dorf. Er erzählte auch, dass seit einigen Jahren regelmäßig ein älterer Mann herkommt und schon fast zum Dorf gehört. Diesen Mann lernte ich am nächsten Morgen kennen. Er wohnt nur 50km von mir entfernt im Erzgebirge und fährt jedes Jahr zur Heuernte seit 92 in das Dorf, von dem er so angetan ist. Dort kennt er schon jeden Bauern und stattet denen Besuche ab. Wir frühstückten zusammen und erzählten eine Stunde. Er ging noch mit raus bis ich losfuhr und verabschiedete mich.
    Für mich war es Tag 5, wo es langsam wieder Richtung Heimat gehen sollte.
    Meine Route führte mich über Klagenfurt nach Norden und da ich so gern ruhe, bin ich an diesem Fleck hängen geblieben.

  • An dem 5. Tag schaffte ich es noch bis östlich von Salzburg, wo ich ganz schön suchen mußte, bevor ich ein Quartier fand. Alles belegt an diesem See dessen Namen ich vergessen habe. Dafür wurde ich mit einer Nobelherberge in Steinbach bei Steinbach gleich neben einer Kirche belohnt, wo ich für die 20 EUR ein schlechtes Gewissen bekam. Vom Wetter her hatte ich bisher ein riesiges Glück gehabt, es war immer sonnig und trocken.
    Nur am Tag 6. befand ich mich im leichten Dauerregen. Aber es war die letzte Tagesetappe bis nach Hause, so dass es nicht schlimm war. Ich startete nach einem guten Frühstück gleich mit Regenkombi und fuhr an Salzburg vorbei erstmal bis nach Passau.
    Bei der Durchfahrt gefiel mir Passau so, dass ich umkehrte und mir kurz zu Fuss Passau anschaute. Etwas Bewegung tat ausserdem gut. Es regnete immer noch. Mein weg führte nun weiter durch den Bayrischen Wald nach Cham und dann nördlich. In dieser Gegend kam man gut voran, denn es war nicht allzuviel Verkehr. Der Regen hörte irgendwann auf. In Selb angekommen entschied ich mich nach Bad Elster durch die Tschechei zu fahren. Auf meiner Karte war dort eine kurze Verbindung zu sehen. Mit der Tschechei habe ich so meine Probleme, wegen bestimmeter Erlabnisse vor und zur Wende und Schauergeschichten die man so hört. Aber ich wollte schnell nach Hause, also nahm ich die Durchfahrt in Kauf. Die Durchfahrt in der Karte entpuppte sich als Fehlanzeige, denn die Strasse endete an einem Wald der nur für Fussgänger und Radfahrer nach Deutschland führte. So ein Mist, Also musste ich zurück durch die Pampa und vorbei an Asia-Basaren und Tanken, bis ich erleichtert wieder in Deutschland war. Ab da machte das Fahren wieder Spaß, gerade weil es über gut ausgebaute, kurvige Straßen durchs Erzgebirge ging. 50 km vor der Heimat ging die Sonne unter und ich fuhr die letzten Meter über die Bahn nach Hause. Erschöpft angekommen mit vielen sehr schöne Erlebnisse im Gepäck und Bekanntschaften zu netten Menschen.
    Mittlerweile ist der Urlaub schon eine Woche her und ich freue mich schon auf die nächste Reise mit Motorrad...

    FREEBIKER STAMMTISCH-OST

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von patt ()

  • Klasse Bericht Jörg :gutg:

    buffbuffbuffbuff *klonk* brobobobobrooooooo*klack*broooooaaaaa*klick*raaaaa aharrrrrrrr...


    Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen.

  • Hast Du sehr schön und lebhaft beschrieben, es erinnert mich an meine allererste Fahrt über den Grossglockner... verflucht auch schon wieder 16 Jahre her.


    Gruss
    Norbert

    » Young riders pick a destination and go. Old riders pick a direction and go. «