So wie angedroht hier der Bericht.
Kleines Vorwort: Die Strecke is sehr schön, das Wetter war super, und die Kiesbetten tief.
Erstmal vorweg ein paar Infos zur Strecke.
Länge der Rennstrecke: 3.704,59 m
Ideallinie: 3.644,48 m
Anzahl der Linkskurven: 10
Anzahl der Rechtskurven: 5
Streckenbreite: 10 m - 20 m
maximales Gefälle: 12,838 %
maximale Steigung: 10,130 %
längste Gerade: ca. 677 Meter Start/Ziel
Länge der Boxengasse: 250 m
Anzahl der Boxen: 34
[IMG]http://www.etracksonline.co.uk/Europe/sachsenring03_map.gif[/IMG]
Sonntag Morgen um 9 Uhr gings los. Die Q, das Werkzeug, und die anderen Klamotten sind im PKW und Anhänger verstaut und die Sonne scheint.
18 Uhr sind wir dann endlich da. Jedoch ist erstmal warten angesagt. Wegen den letzten Abbauarbeiten der vorherigen Veranstallung müssen wir noch ein wenig warten.
Gegen 19 Uhr läst man uns dann endlich in Fahrerlager.
Erstmal nen schönen Platz suchen und das Mopped abladen.
Um 20 Uhr gings dann ab zur technischen Abnahme. Kein Problem, Startnummer erteilt. Meine Wunschnummer, die 76. Wie in Oschersleben auch.
Durch die Verzögerungen, die durch die vorherigen Veranstallung bedingt waren, konnte nur einen Teil der Leute noch am Sonntagabend in die Instruktor-Gruppen eingeteilt werden.
Ich nicht.
So nu aber ab zum Grill. Der Hunger war schon fast unerträglich.
Den Rest des Abends verbringen wir bei Würstchen und Bier.
Montag Morgen dann um 8.15 Uhr die Fahrerbesprechung. Hir wird nochmal deutlich auf das Geräuschlimit von 90 dB hingewiesen.
Danach wurden die restlichen Fahrer, so auch ich, den Gruppen und den Instruktoren zugewiesen.
Ich dachte eigendlich das die Gruppe für mich wohl passen könnte. Naja, dachte...
8.40 Uhr fängt dann das Training mit einer der freien Gruppen an.
Wärend ich noch meinen Luftdruck etwas absenke wird bereits das erste Moppedwrack zurück gebracht.
So, nu isset endlich soweit, meine Gruppe is drann.
Ich fahr mit den anderen raus, und...
Urgh, wat is das denn? Die Q fährt sich ja megasch***! Da past seitens der Fahrwerksabstimmung ja überhaubt nichts.
Zu allem Überfluss muss ich heftigst kämpfen um den Anschluss an meine Gruppe nicht zu verlieren.
Sogar auf der Graden ziehen mir die anderen ganz locker davon.
Baoh, endlich ist der erste Turn um.
Da hat ja nunmal so gar nichts gepast!
Ich sagen dem Instruktor das es möglicher weise das Beste wäre wenn ich die Gruppe wechsel. Aber dafür sei es nach einem Turn noch zu früh.
Nach der Besprechung mach ich mich übers Fahrwerk her. Drehe die Druckstufe Vorne und Federvorspannug hinten fast komplett zu.
Der zweite Turn fängt an und es ist bereits über 30°C heiß.
Los gehts. Bereits im Omega merke ich das sich meine Fahrwerksverstellungen bezahlt machen. Die Q liegt super stabil.
Am Ende der ersten Runde von Turn zwei setzt dann in der "Queckenberg Kurve" der linke Fuss auf. Aber wieder ziehen mir die andere auf der Graden deutlich davon.
Egal, auf der Bremse komm ich wieder dicht rann.
Im Infield kann ich den Anschluss halten. Zwar verliehre ich im "Omega" Boden kann das aber schnell wieder aufhohlen.
Jetzt gehts durch die "Queckenberg Kurve" auf Start/Ziel.
Der Fuß und die Fußraste setzen auf, ich reiß voll am Hahn und...
... das Heck bricht aus! Aaaarggghhh!
Irgendwie gelingt es mir den Highsider zu verhindern, die Kupplung zu ziehen, und ins Kiesbett zu fahren.
Zum Glück is nichts passiert. Mopped is ok und ich auch. Ich versuche verzeifelt irgendwie aus dem tiefen Kies rauszukommen. Puh geschafft. Der Streckenposten gibt unterdessen per Funk durch das ich unverletzt bin.
Die Strecke ist grad frei und er läst mich jene überqueren und die direkt un die Boxengasse fahren.
Puuuuh. Das ging ja grade noch mal gut.
Ich war zwar der erste der in der "Queckenberg Kurve" abgeflogen ist, nicht der Letzte. Im Gegenteil. Scheinbar hab ich dort nur das "Massensterben" eingeleutet. An den zwei Tagen sind dort etliche Fahrer abgeflogen.
Der dritte Turn. Alles beim Alten. Ich kann mit Mühe und Not mithalten und verliehre massiv auf den Graden. In der "Queckenberg Kurve" bin ich diesmal besonders vorsichtig. Dennoch schmiert der Hinterreifen wieder ein wenig. Diesmal aber alles noch gut kontrolierbar. In der kommenden Runde der nächste Schreck. Beim aus der "Coca Cola-Kurve" rausbescnelunigen schmiert mir wieder der Hinterreifen ein wenig weg. Ich richte die Q auf, knalle voll über die Kurbs, kurz über den schmalen Grünstreifen, ganz kurz durchen Kies und wieder auf die Strecke.
Ne, so gehts nicht weiter!
Ich wechsel die Gruppe.
In der neuen Gruppe gehts dann deutlich besser. Auch weil wir nur zu dritt sind. Die CBR 900 und die V-Strom ziehen mir nicht mehr davon.
Sehr schön.
Aber der Reifen is trotz allem noch stark, wenn auch gut kontrollierbar, am rutschen.
Feierabend!
Baoh wat bin ich kaputt!
Nix wie raus auße Lederkluft.
Fazit das Tages: Das war nix! Frust macht sich breit.
Abends wird wieder gemütlich gegrillt.
Gegen 21 Uhr hält einer der Instruktoren dann noch eine Art Fahrwerkssiminar ab. Er erklärt anschaulich und verständlich wie man ein Mopped optimal abzustimmen hat, welche Umbauten sinnvoll sind und gibt wertvolle Tips zum Thema Reifen.
Letztere sollten mir am zweiten Tag gewalltig helfen!
Der zweite Tag:
Das Wetter ist wieder super. Glücklicher weise ist es nicht ganz so warm.
Der erste Turn läuft dann fast perfekt. Fast weil ich zwar super zurecht komme, aber gefährlich nahe am Grenzbereich der Q bin.
Es hilft alles nix, mit dem "Herrenreiter-Fahrstyl" komm ich hier nicht weiter.
Die Fahrtechnik muss grundlegend geändert werden.
Dafür wechsel ich in die Gruppe von Technik-Trainerin "Conny"
Vor dem ersten Turn in ihrer Gruppe (meinem Zweiten an dem Tag) erklährt sie mir das "Hanging Off"
Das Tempo ist zu erst sehr sehr niedrig. Aber das ist auch gut so! Denn das Hanging-Off fahren ist zuerst nen ganz komiches Gefühl. Irgendwie hatte ich das Gefühl als würde ich vom Mopped fallen. Aber das hat sich sehr schnell gelegt.
Durch die sehr geringen Geschwindigkeiten auf der Graden konnte man sich voll und ganz auf die Linienwahl und die Fahrtechnik konzentrieren.
Nach den Turns wird dann mit jedem besprochen was es zu verbessern gilt.
Im dritten Turn das Tages versuche ich dann auch den H.O rechts. Bisher hab ich mich erst nach dem "Sternquell" in die H.O-Position links gesetzt. Denn nach der Kurve ging es, bis auf eine Ausnahme, nurnoch linksherrum. Und bei dieser Ausnahme, die leichte Links auf der Kuppel vor der Geraden zur Sachskurve, hatte men genug Zeit zum die Sitzposition zu ändern.
Aber jetzt versuch ich auch die recht im HO zu fahren.
Auf gehts am Ende der Start/Ziel in die Coca-Cola Kurve. Rechts, links, rechts, links. Das Umsetzen vom danebenhängen geht brutal auf die Beine. Und zuerst bringt das bei mir auch etwas Unruhe ins Heck.
Aber das legt sich schnell.
Inzwischen hänge ich in den Linkskurven nurnoch mit der Kniekehle auf der Sitzbank.
Der Turn ist zuende und bei der Besprechung macht sich Freude breit. Denn unser Kurventempo ist inwzischen sehr hoch.
Die hinter mir fahrenden weisen mich noch kurz darauf hin das das aufsetzen das Knies nicht mehr lange dauern kann.
Mittagspause!
Halt, erst noch in die Boxengasse zum großen Gruppenfoto.
Achja kurz vor dem Turn hat mich noch jemand im "Boxercup" Shirt angesprochen. Ich solle nach dem Turn mal bei ihm in Box 19 vorbei kommen.
Also nix wie hin da. Der Mann spricht dann mit mir die genauen Brems und Schaltpunkte für die 1100er S durch. Eine Aussage die manchen vieleicht überrascht, bzw die mancher gar nicht höhren will: "Du hast einen riesen Vorteil gegenüber den anderen. Du hast ABS. Wärend die anderen ihre Bremse dosieren müssen kannt du voll reinlangen und dich schon auf die Kurve konzentrieren." Danach stellt er mir noch das Fahrwerk richtig ein.
Super. :]
Die Pause ist vorbei und unser letzter Turn steht an.
Es läuft alles perfekt! Wir überrunden sogar noch eine andere Gruppe.
Kurz danach ist leider schon wieder alles vorbei
5 Min vor Ende des Turns feuert einer aus ner anderen Gruppe seine Aprillia in die Mauer.
Schade. Aber es war wirklich super. Auch wenns wenig gut anfing.
Alles in allem muss ich sagen das ich seit dem ich Motorradfahrer noch nie soviel gelernt hab wie am zweiten Tag in der Gruppe von Conny. :]
Fazit zur Strecke: Super geil! Fahrerisch um Welten spruchsvoller als Oschersleben! Konnte man in Oschersleben noch mit einem "Gewallt-Fahrstyl" recht schnell fahren, muste ich am Sachsenring feststellen das das überhaubt nicht geht. Wer hier schnell sein will muss harmonisch fahren.
Ich werde 2006 bestimmt wiederkommen.
Fazit zur Mopped. Die Q hat sich weniger gut geschlagen. Der nutzbare Drehzahlbereich ist viel zu klein, das Gewicht zu hoch und die Schräglagenfreiheit zu gering. Der Z6 hat mich auch nicht grade zum Jubeln verleitet. Bei den Temparaturen war er jedenfalls unbrauchbar. Allerdings war er im Grenzbereich recht gut kontrolierbar.
Es war, wenn irgendmöglich, der letzte Einsatz der Q auf der Rennstrecke. Ich werd versuchen über den Winter günstig ne ältere 600er zu bekommen und für die Rennstrecke umzubauen.
Fazit zum Veranstallter KM-Training:
Ebenfalls sehr sehr gut. Ich werde auch in Zukunft bei ihm bleiben.
Die Bilder sind leider alle recht Schräglagenarm. Aber im Laufe kommender Woche müsten auch die Bilder fertig sein die Carsten gemacht hat. Die sind hoffentlich etwas besser.
Achja, fands schön das Tino uns noch kurz besucht hat.