F1 & MotoGP nur noch Schallgedämpft in Monza

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Mailand/München - Formel-1-Fans lieben den Geruch der Abgase und das Dröhnen der Motoren.

Doch nun wird diesem Vergnügen der Fans von der Justiz ein Riegel vorgeschoben.

Und das ausgerechnet im italienischen Monza, dem Heim-Grand-Prix des Traditionsrennstalls Ferrari.

Wie ein italienisches Zivilgericht entschied, sollen Formel-1-Rennen in Monza zukünftig nur noch mit Schalldämpfern erlaubt sein.

Gericht gibt Bürgerinitiative recht

Das Gericht gab damit der Klage einer Gruppe von Bürgern aus der nahe gelegenen Ortschaft Biassono statt.

Die Klägergemeinschaft war 2001 vor Gericht gezogen, da die hohe Lärmbelästigung durch Veranstaltungen im Autodromo di Monza ihr nach eigenen Angaben "das Leben zur Hölle" gemacht habe.

"Rennen sind gefährlich, sozial nutzlos und umweltschädigend"

Die gerichtliche Anordnung verbietet nach Informationen der Sportzeitung "Gazzetta dello Sport" jegliche Aktivitäten, bei denen die Boliden nicht mit Schalldämpfern ausgestattet sind.

In der Urteilsbegründung machte Richter Marco Manunta aus seiner Abneigung gegen den Motorsport keinen Hehl und bezeichnete die Austragung von Rennen als "eine überflüssige, gefährliche und sozial nutzlose Aktivität", die zudem negativen Einfluss auf die Umwelt habe.

Ist Monza als Austragungsort gefährdet?

Motorsport-Experte Klaus Ludwig sieht den Austragungsort Monza als Ausrichter des Großen Preis von Italien ernsthaft gefährdet, falls das Urteil weiter bestand haben sollte:

"Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird niemals ein Formel-1-Auto mit Schalldämpfern ausstatten lassen", sagte der mehrfache DTM-Meister im Gespräch mit Sport1.de. "Eher wird er den Italien-Grand-Prix nach Imola verlegen und in Monza gar kein Rennen mehr austragen lassen."

"Die Formel 1 lebt vom Sound"

Die Formel 1 lebe nun einmal vom Sound, so Ludwig. "Einige Fans werden geradezu ekstatisch wenn sie den Klang der Motoren hören."

"Wenn solch ein Rennen jedes Wochenende stattfinden würde, hätte ich ja noch Verständnis für die Anwohner", erklärte der Bonner. "Aber einmal im Jahr sollte sich eine Minderheit doch mit der erhöhten Lärmbelästigung abfinden können."

Betreiber legen Einspruch ein

Ähnlicher Ansicht scheinen auch die Betreiber der Rennstrecke zu sein. Der Mailänder Automobilklub will innerhalb von zehn Tagen Berufung gegen das Urteil einlegen.

"Im Moment wären wir nicht in der Lage, irgendwelche Formel-1-Aktivitäten auszutragen", erklärte der Direktor des Autodroms, Enrico Ferrari, der "Gazzetta dello Sport".

Trotz der anstehenden Auseinandersetzung mit der Justiz zeigte sich Ferrari über den frühen Zeitpunkt der Urteilsverkündung erleichtert: "Wir haben dadurch noch jede Menge Zeit, um Gegenmaßnahmen einzuleiten."

Fans müssen weiter hoffen

Für alle Fans der Königsklasse bleibt zu hoffen, dass die gerichtliche Anordnung bis zum geplanten Formel-1-Lauf am 10. September 2006 ihre Gültigkeit verliert.

Denn nur dann könnten auch in Zukunft weiter Rennen in gewohnter Form auf dem Traditionskurs absolviert werden.

Björn Greif/Wolfgang Kleine

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Wenn sich F1 und MotoGP aus Monza verabschieden werden sie erstmal sehen wie teuer sie das zu stehen kommt.

Ja, wir bekommen den Motorsport schon kaputt. :mhh:

Und nacher wird gejammert das nen paar Hundert Millionen € in den Kassen der Regionen fehlen. :mauer:

Ich habe früher mal über Leute die sich über den Fluglärm aufgeregt haben gesagt: Regt euch doch nicht so auf. So schlimm kann das doch nicht sein.
Auf einmal war unser Wohngebiet ne Einflugschneise vom Dortmunder Flughafen.
Jetzt denk ich anders und wir sind ganz schnell umgezogen!!

Also kann ich die Leute verstehen (auch wenn nicht jeden Tag so ein Höllenlärm ist).

Wer in die Nähe einer Rennstrecke zieht muss damit einfach leben.
Will er das nicht soll er halt wo anders hinziehen. Die Strecke von Monza gibts schon zig jahren.

Wenn ich neben nem Kindergarten nen Haus bau darf ich mich auch nicht über Kinderlärm beschweren.
Aber auch das sehen einige Richter ja anders.

Am Hartenbergsee (ca. 300 Meter Luftlinie von uns aus entfernt) finden regelmäßig Partys, open air`s etc. statt.

Das stört mich auch, ebenso wie die Schwarzarbeiter die Samstags morgens um kurz nach 7 Uhr ihre Maurerkübel auskloppen... etc. Die machen allesammt gewalltig Krach und stören meinen Schlaf!

Aber renn ich deswegen gleich vor Gereicht???

Wenns nicht in Italien wäre würd ich sagen "typisch deutsch".

Ich werde demnächst einen Haus aufen Parkplatz anner A1 bauen und dann vor Gericht eine Sperrung der A1 wegen Lärmbelästigung erwirken.

@ Wildsau:
Nun komm mal wieder runter und lass Deine Stimmungsmache mal sein.
Dein letzter Beitrag weicht wieder mal ganz schön ab.
Also zurück zum eigentlichen Thema:
An einigen Rennstrecken gibt es solche Einschränkungen schon für den Trainings- und Gastfahrerbetrieb und die Herren von den Rennsportteams werden sicherlich auch eine passende Lösung für den Rennbetrieb finden.
Dass sich die Geräuschentwicklung der Rennfahrzeuge in den letzten Jahren erheblich nach oben auf der db-Skala verlagert hat, steht ja wohl außer Frage?!

Also (mal wieder) kein Grund, hier einen auf Laut zu machen!

Laut ist eben out!

Zitat

Original von Ben
Hallo Sid,

also ich glaub nicht das ein alter GT40 unwesentlich leiser als ein F1 Fahrzeug ist. Motorsport war schon immer laut.
Fakt ist auch das ganze Wirtschaftszweige, Regionen und nicht zuletzt einzelne Existenzen an einer Rennstrecke hängen. Und wer in die Nähe einer Traditionsrennstrecke wie Monza zieht die schon seit Jahren steht, sollte sich dessen bewusst sein, das es hin und wieder zu Lärmbelästigungen kommen kann.

gruß, Ben

:meinung:

Wer mal neben ner 30-40 Jahre alten Ducati gestanden hat (da wirst schon bei Standgas fast taub. :] ) wird niemals behaubten das der Rennsport heute lauter geworden sei.

Denn genau das Gengenteil ist der Fall.

Es geht hier ja nicht um ein generelles db-Limit. 100 db wären/sind, meiner Meinung nach, für den Breitensport, noch akzeptzebel. Sondern darum wo das für den Breitensport enden kann.

Siehe Sachsenring und Assen.

Schon jetzt verlagert sich der Breitensport immer mehr nach Osteuropa (Brünn, Most, Rijeka etc.).

Wenn man schon an die Rennsereien ranngeht die hunderte von Millionen die die Kassen der Region spülen...

moinsen,

mir ist die regelung egal.

meiner meinung nach ändert sich am ganzen geschehen nichts, weder für zuschauer, noch für teilnehmer.

die zuschauer sparen die ohrstöpsel und dem rennfahrer ist doch der sound auch egal, solange es für alle gilt.

für den hobbyrennfahrer ist es natürlich blöd, wenn die karre nicht mal schnell klingt.

besser leise fahren, als gar nicht fahren.

edit:
ok, war wohl etwas am thema F1 und motoGP vorbei.
da werden die teams nicht mal leise und mal laut fahren wollen, weil es mehr kostet (abstimmungsarbeiten). aber laut müssen die NICHT sein, sie sind es nur weil sie es dürfen und weil es vorteile bringt.

:dagegen: Motorsport mit schalldämpfer ist wie Sex mit Mund zu halten.
Wem gefällt das ??????????