Hallo liebe Sachs Fahrer,
ich wende mich heute mal mit einem ernstem Thema an euch.
Und zwar musste ich bei meiner Sachs die Bremsscheiben wechseln, da die Originalscheiben nach inzwischen 76000 km verschlissen sind.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass es schwierig werden würde, die Verschraubung an die Radnabe zu lösen, da solche Verschraubungen in der Regel mit einem hohen Drehmoment angezogen werden und Sachs außerdem Schrauben mit ungewöhnlich kleinen Köpfen verwendet hat.
Doch das genaue Gegenteil war der Fall: Sämtliche 8 Schrauben der Bremsscheibenbefestigung an die Radnabe waren lose oder nur noch mit geringer Vorspannung versehen.
Das hätte üble Folgen haben können...
Als Ursache für die losen Schrauben konnte ich ausmachen, dass Sachs unter den Schrauben zur Bremsscheibenbefestigung Zahnscheiben eingesetzt hat.
Eine solche Konstruktion entspricht nicht den Regeln für die Auslegung von Schraubverbindungen, da sich die Zahnscheiben in den Bremsscheibenträger und seine Lackierung einarbeiten und so für einen Vorspannungsverlust sorgen (siehe angehängte Bilder).
Nichtsdestotrotz wurden diese Zahnscheiben von Sachs eingesetzt - sie werden übrigens auch im Werstatthandbuch erwähnt.
Ich möchte daher euch allen empfehlen, mal zu überprüfen, ob die Bremsscheiben bei euren Roadster 800 noch festsitzen.
Dazu müsst ihr nur die Schrauben mal mit rund 25 Nm "abknacken". Wenn sich die Schraube dabei weiterdreht, habt ihr ein Problem und ihr solltet schauen, ob bei euch auch diese Zahnscheiben verwendet wurden und sie ggf. entfernen.
Nach dem einreissendem Vorderradschutzblech und den losen Fahrerfussrasten ist das jetzt der dritte sicherheitsrelevante Fehler an meiner Sachs, der wohl bei jedem anderen Motorradhersteller zu einer Rückrufaktion geführt hätte.
Und die lose Verschraubung am Anlasserrelay, die fast dazu geführt hätte, dass mir die Maschine abgebrannt wäre, habe ich dabei noch nicht mitgezählt, weil das wohl wirklich ein Einzelfall war.