Schlechte Nachrichten für die Fans der einst legendären Motorradmarke MZ:
Die Sanierung des insolventen Motorradbauers aus Hohndorf bei Zschopau ist gescheitert.
Trotz der mehr als 30 Gespräche und Werksbesichtigungen mit zum Teil namhaften potenziellen in- und ausländischen Investoren sei keine Lösung gefunden worden,
teilte Insolvenzverwalter Christoph Junker jetzt in Dresden mit.
Zu DDR-Zeiten Kult
Für einen Neuanfang hätte demnach ein Millionen-Betrag investiert werden müssen - bei unsicherer Perspektive. "Dazu war keiner der Interessenten bereit", sagte Junker.
MZ gehörte einst zu den größten Motorradherstellern der Welt. Zu DDR-Zeiten lieferten die Motorenwerke jährlich bis zu 85.000 Maschinen in 100 Länder, kamen jedoch nach der Wende nie richtig auf die Beine.
Ex-Rennfahrer wollte Mythos reanimieren
1991 ging der ehemalige DDR-Vorzeigebetrieb erstmals in Konkurs, wurde aber mit staatlichen Fördergeldern gerettet.
1996 folgte die zweite Pleite, die Investorengruppe Hong Leong Industries aus Malaysia übernahm die Traditionsmarke.
Im Herbst 2008 stellte der neue Eigentümer die Motorradproduktion wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten ein.
Er hatte mit MZ nach Medienberichten in zwölf Jahren 70 Millionen Euro verloren.
Im Frühjahr 2009 kaufte der frühere Rennfahrer Martin Wimmer zusammen mit seinem Kollegen Ralf Waldmann die Traditionsmarke nach Angaben der "Financial Times Deutschland" für fünf Millionen Euro.
Im September 2012 musste jedoch auch Wimmer Insolvenz anmelden.
Endmontage für die Schweizer Post
Zuletzt arbeiteten noch 20 Mitarbeiter für MZ. Junker zufolge haben die meisten von ihnen nun ihre Kündigung erhalten.
Nur wenige würden im Ersatzteilgeschäft unterkommen, hieß es. Derzeit werde noch an der Endmontage von 35 Elektrodreirädern für die Schweizer Post gearbeitet.
Quelle: t-online.de, dpa-AFX